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Der Spiegel schreibt dazu... (Corona)

markus, Donnerstag, 12.08.2021, 22:11 (vor 1590 Tagen) @ Ulrich

Irgendwann ist ja auch mal gut mit Neuland. Da erkundet man gerade mal das Internet und dann soll man zusätzlich auch noch ein, oder zwei neue Bewertungsfaktoren berücksichtigen?


Das Problem ist, die Lage ist extrem dynamisch. Niemand weiß, was im Herbst und Winter passieren wird. Und vieles wird man erst im Nachhinein einordnen können. Natürlich muss man die Inzidenzen anders gewichten. Wegen der Impfungen landen glücklicherweise weniger von den Infizierten im Krankenhaus, und es sterben weniger. Aber die Inzidenz ist der erste Wert, der vorliegt. Und insbesondere dann, wenn die Inzidenzen schnell ansteigen, dann sollte das definitiv massiv beunruhigen.

In dem Divi Papier zu der Intensivbettenauslastung ist das ganz gut zusammengefasst:

Die Intensivbettenauslastung verläuft proportional zur Inzidenz. Der Faktor für dieses Verhältnis (Proportionalitätsfaktor) ist höher als in der 2. und 3. Welle, sodass vergleichbare Intensivbettenbelegungen erst bei höherer Inzidenz erreicht werden. Eine 10 %ige Steigerung der Impfquoten der Ü35 auf 85 % und der Ü60 auf 95 % führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.
(…)
Es besteht auch in den kommenden Monaten eine enge und lineare Beziehung zwischen der SARS-CoV-2-Inzidenz und der Intensivbettenbelegung. Bereits ab Inzidenzen von 200/100.000 ist wieder eine erhebliche Belastung der Intensivstationen mit mehr als 3000 COVID-19-Patienten zu erwarten, sofern die Impfquote nicht noch deutlich gesteigert wird. Wenige Prozentpunkte in der Impfquote haben eine erhebliche Auswirkung auf die potenzielle Intensivbelegung im Herbst, sodass Bemühungen um die Steigerung der Impfakzeptanz in den kommenden Wochen im Vordergrund stehen sollten. Für die Intensivmedizin ist die Impfquote der über 35-Jährigen von entscheidender Bedeutung.

https://link.springer.com/article/10.1007/s00063-021-00862-9#Sec3

Die Impfungen beeinflussen massiv den Proportionalitätsfaktor. Ohne den Faktor genau zu kennen, ist es allerdings schwierig zu beurteilen, wieviele der Neuinfektionen einen schweren Verlauf bekommen. Andererseits ist es zu spät, wenn man abwartet, bis die Krankenhäuser voll laufen. Denn durch den deutlichen Zeitverzug hätte man selbst bei wirksamen Gegenmaßnahmen für mehrere weitere Wochen einen weiteren Anstieg. Das Problem hat man bereits bei den Inzidenzen als frühesten Indikator, allerdings wenigstens mit deutlich kürzerem Zeitraum. Von daher kein Wunder, dass man bei dem frühesten Indikator bleibt.


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