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Kommentar in der Süddeutschen zur Rede von Carolin Emcke (Sonstiges)

Kaz, Zeven, Montag, 14.06.2021, 14:30 (vor 1045 Tagen) @ Schaumkrone

Soziales Netzwerk letzte Woche:

Tweet: Meine Nachbarin hat ein SUV gekauft. Was mache ich?

Antwort1: Kontakt abbrechen.
Antwort2: In was für einer Gegend lebst du?
Antwort3: Aber sie ist keine Freundin von dir?

Der soziale Druck wird massiv werden. So wie beim Thema Impfung.

Disclaimer: Ich bin geimpft. Und ich bin vom Klimawandel überzeugt.


Ich habe es dieses Jahr doch tatsächlich gewagt, mir einen alten T4 zu kaufen und mit einem Kumpel wieder flott und schick zu machen. Nachbarin zwei Häuser weiter (Im Stadtrat für die Grünen) fragt uns beim Schrauben, ob es denn wirklich sein muss, so eine "alte Giftschleuder" noch mal wieder auf die Straße zu bringen.


Ja, das ist wirklich nervig heutzutage.

Es sollte klar sein, dass JEDER etwas ändern kann/muss um der Umwelt zu helfen.
Das fängt im Kleinen an beim Wocheneinkauf und hört beim Großen noch nicht auf (Auto/ Urlaub)

Ich finde die Reaktionen teilweise auch sehr befremdlich. Das einem die "Umweltsünden" vorgehalten werden hat schon fast dazu geführt, dass ich keinen Bock mehr hatte mich zu bemühen in Sachen Umwelt.
z.B.:
Wir versuchen wo es geht nur unverpackt bzw. in Papier oder Glas verpackt zu kaufen. Das ist schon eine HErausforderung und vor allem teuer für uns. Mit dem Rad wird der lokale Dorfladen und Hofverkauf angesteuert. Saisonales Gemüse aus der Region...fast kein Fleisch mehr. Keinen Kaffee mehr. Klamotten von EBay Kleinanzeigen. Beete mit Wildblumen angelegt. Zusätzlich zig bienenfreundliche Stauden gesetzt. Streuobstwiese gepachtet und mit eine Gruppe gepflegt.
Versuch Solar auf dem Haus einzubauen (geht nicht- rechnet sich erst nach 23 Jahren bei optimistischer Schätzung). Fenster getauscht. Dachboden gedämmt. Wir nutzen den Kaminofen nicht mehr (Feinstaub). Müll-Sammel-Aktionen gestartet und/oder organisiert 2x im Jahr. Keine Beleuchtung mehr im Garten inkl. Weihnachtsbeleuchtung und sicher noch viel mehr "Kleine" Dinge....

Was passiert: An Silvester habe ich um 0 Uhr ein paar Batterien gezündet. War einer der wenigen im Dorf, die noch etwas über hatten. Eine Frau (Lehrerin, Grüne) kam noch am Abend mit 3 Hunden zu uns und hat mich von oben bis unten durchbeleidigt was für ein Arschloch ich doch bin wegen der Luftverschmutzung. Das ging noch tagelang so weiter in diversen Whatsgruppen vom Schulverein, Klassengruppen, Sportverein. Überall hat die Stimmung gemacht zu Verboten aufgefordert und sich empört was für eine Umweltsau ich doch sei.
Immer wieder ging es nur um die paar Silvesterbatterien.
Irgendwann reichte es mir und ich habe mal die Frage nach Ihrem CO2 Fußabdruck gestelt....3 große Hunde. Der Mann arbeitet bei TuiCriuses und verkauft Kreuzfahrten, 1000 billig-China-Plastikschrott-Leuchten im Garten.
Sie hat mich dann überall geblockt und natürlich nicht mehr geantwortet.

Es wird eine Aussage herausgepickt oder eine handlung und die Menschen werden nur danach (vor) verurteilt. Was dahinter vielleicht noch steckt ist nicht relevant. Dieses Beispiel von der hysterischen Frau erlebe ich übertragen auf viele Bereiche immer öfter.

Genau das ist es eben. Vielen geht es doch überhaupt nicht darum, selbst etwas zu verändern, oder sich nur an die eigenen Standards zu halten, wenn es dann wirklich daran geht, dass eigene Vergalten zu ändern. Es geht nur um die Gratifikation, die solche Menschen verspüren, wenn sie sich moralisch über andere erheben können. Wenn sich sowas dann noch in Twitter-Blasen immer weiter selbst verstärkt, bekommst du eben immer mehr solche Menschen, die sich über den Diesel oder das Grillfest vom Nachbarn aufregen, aber jedes Jahr ein neues Iphone kaufen und Ihr kosmopolitisches Weltbild (Achtung: Triggerwort) erweitern, in dem Sie jedes Jahr ein neues Land der Erde mit dem Flugzeug ansteuern.
Ich versuche zum Beispiel auch, Plastik wo es geht zu meiden, kaufe nur noch Getränke aus Glasflaschen und versuche immer, Gebrauchsgegenstände so lange wie möglich zu nutzen. Ich habe keine Ahnung, was mein CO2 Abdruck ist, oder bei viel ppm ich geboren wurde. Dafür sammel ich bei jedem Spaziergang Plastik im Wald auf und spende jedes Jahr eine nicht unerheblich Summe, für aus meiner Sicht lohnenswerte Projekte, die sich direkt und unmittelbar an der Rettung von Ökosystemen beteiligen.


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