Übelste Bild-Hetze (Sonstiges)

Zoon, Sonntag, 13.06.2021, 21:43 (vor 1047 Tagen) @ TerraP

Emckes Argumentation, der ich zustimme, hätte sehr gut auch ohne diese Verbindung funktioniert.

Eigentlich doch nicht, da Emcke ja beschreiben will, dass das Zielobjekt des rechten Hasses (Sündenbock) beliebig austauschbar ist und sich aktuell auch ändert (früher wurde vor Juden gewarnt, nur vor Wissenschaftlern). Dann muss sie das auch so sagen.

Dass die Hassobjekte austauschbar sind, ist auch keine neue Erkenntnis. Das wird zB in dem Film "Die Welle" (den hier wahrscheinlich jeder kennt) anschaulich verdeutlicht.

In der Beschreibung, dass ein solcher Austausch gerade stattfindet, liegt weder ein Vergleich im Sinne des problematischen Gleichsetzens (siehe mein Beitrag zuvor) noch eine eigene Warnung vor Juden.

Im Grunde läuft die Skandalisierung der Aussagen von Ehmke darauf hinaus, zu verunmöglichen, über den aktuell stattfindenden Austausch des Sündenbockes nachzudenken und zu diskutieren. Für die deutsche Demokratie und Wissenschaftsgesellschaft ist dieser Versuch der Tabuisierung sehr gefährlich, zumal der Wissenschaft für die Lösung existentieller Probleme eine hohe Bedeutung zukommt.

Ich lehne es dennoch ab, daraus eine Kampagne gegen sie zu zimmern. Ich teile aber auch nicht die Auffassung, dass immer nur Konservative oder immer nur Progressive es sind, die Kampagnen gegen andere politische Richtungen fahren.

Man muss hier schon den Bogen zu Laschet sehen. Die Kampagne versucht das Nachdenken und die Diskussion über die zunehmenden Angriffe auf Wissenschaftler und wissenschaftliche Erkenntnisse zu tabuisieren. Dies ist natürlich auch ein Fingerzweig auf das, was von Seiten der Union nach der Wahl geplant ist. Da wird Laschet mit der Klimakrise das tun, was er mit der Coronakrise getan hat. Eigene Wissenschaftler. Eigene Studien. Probleme schönreden. Wissenschaftliche Lösungen verhindern.