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AfD jetzt bei 22% bundesweit (Politik)

markus, Sonntag, 23.07.2023, 17:41 (vor 884 Tagen) @ Sascha

Die Notenbanken haben es ganz lange auch so gesehen, dass die Inflation keine Gefahr darstellt, ja sogar gut ist.

Diese Inflation unterscheidet sich fundamental von allen anderen. Das billige Geld ging zu einem großen Teil nicht in Konsumentenkredite, sondern wurde im Aktienmarkt investiert. Nicht umsonst haben die Börsen bei jeder Zinssenkung die Sektkorke knallen lassen.


Ja, auch. Aber eher bei den Wohlhabenden. Die Mittelschicht abwärts hat Kredite bekommen, die sie sonst nicht bekommen hätten und Dinge gekauft, die sich eigentlich gar nicht leisten können. Während der Erwerb einer Immobilie sicherlich sinnvoll war, ist es schon weniger sinnvoll ein Auto oder einen neuen Fernseher zu finanzieren. Durch „0% Finanzierungen“ stieg der Anreiz, derartige Dinge zu kaufen. Das ist in einem höheren Zinsumfeld anders.

Wie ist das mit dem Bauchgefühl? Die private Nachfrage war nie ein Problem, oder Treiber der Inflation. Vor Corona und der Ukraine gab es kein Problem mit einer zu hohen Nachfrage durch die privaten Haushalte, die für diese Preissteigerungen verantwortlich gewesen sein können. Einzig und allein für die Immobilienbranche gab es diesen Effekt auch vorher.

Wenn aber der private Konsum nie das Problem war, wie kann dann eine Dämpfung dessen die Lösung sein? Aktuell ist doch auch genau das Gegenteil der Fall. Die private Nachfrage fehlt massiv als Konjunkturmotor.

Habe ich weiter oben doch beschrieben. Wenn das Angebot sinkt, die Nachfrage aber gleich bleibt, hat das den gleichen Effekt wie umgekehrt. Entscheidend ist allein das Verhältnis zueinander. Die EZB versucht die Nachfrage dem geschrumpften Angebot mit Zinserhöhungen anzugleichen. Eine andere Möglichkeit hat sie ja nicht. Sicherlich wäre es sinnvoller, einfach wieder das Angebot nach oben zu schrauben, nur ist das auf absehbarer Zeit wohl unrealistisch. Also bleibt einem nur übrig, die Nachfrage möglichst nach unten zu drosseln.


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