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Nochmal zum Inzidenzwert 50 (Corona)

Philipp54, Donnerstag, 04.02.2021, 11:43 (vor 1178 Tagen) @ markus

Einige Gesundheitsämter haben es auch nicht bei einer Inzidenz von 30 geschafft die Fälle zu verfolgen.


Theoretisch müsste es für jedes Gesundheitsamt einen eigenen Wert geben, der sich an die jeweilige Personalstärke im Verhältnis zu den Einwohnern orientiert. Dieser Wert würde dann aufgrund von Urlaub und anderen Abwesenheitszeiten permanent schwanken. Das das aber nicht praktikabel ist und man gerne ein zu erreichendes Ziel vor Augen hat, nimmt man einen festen Mittelwert.


Das ist aber nicht praktikabel, sondern schlichtweg Banane, wenn man daraus stringente Maßnahmen ableitet. Wenn z.B. 30 % der Gesundheitsämter bei einem Inzidenzwert von 50 die Kontaktverfolgung eh noch lange nicht sicherstellen können, warum hängt man dann sklavisch die ganze Existenz von Einzelkaufleuten und Handwerkern daran, statt dann nicht die Hygienekonzepte stärker in den Vordergrund zu stellen. Die meisten Friseure haben da schon im zweiten Halbjahr 2020 so gearbeitet, dass Ansteckungen fast ausgeschlossen sind. Das dann eng an eine Grenze zu koppeln, die in vielen Kommunen eh mehr als weich ist, würde mich als Friseur auch auf die Barrikaden bringen.


Wenn 30% der Gesundheitsämter die Kontaktverfolgung immer noch nicht sicherstellen können, bedeutet das allerdings umgekehrt auch, dass es 70% wieder können. Auch das ist eine Riesen Verbesserung im Vergleich zu 0% und kann Teil des Kompromisses sein zwischen den Einschränkungen von Grundrechten einerseits und der Eindämmung der Pandemie andererseits. Mir sind an der Stelle allerdings keine konkreten Zahlen bekannt. Ich finde es schwierig über Anteile und Prozentwerte zu reden, wenn diese Daten unbekannt sind. Wenn ich mich richtig zurück erinnere, dann ist die 50er Inzidenz im Frühsommer festgelegt worden. Zusätzlich ist dann noch die 35er Inzidenz festgelegt worden, weil ab dort schon die ersten Gesundheitsämter in Schwierigkeiten kommen. Es wäre dann Aufgabe der Gesundheitsämter gewesen, ihr Personal über die Sommermonate entsprechend aufzustocken. Haben sie das nicht getan? Ich weiß es nicht.

Die Idee, verstärkt mit Hygienekonzepten zu arbeiten, ist wichtig. Im Oktober haben sie aber nicht ausgereicht. Sie können aber mit wärmeren Temperaturen wieder ausreichen. Zudem sorgen die Impfungen für eine Entlastung.

Die Diskussion über Aufstockung, zu spät digitalisiert wäre vor der Pandemie anders verlaufen.
Gesundheitsämter waren vielen Leuten ein Dorn im Auge. Verursachen nur Zusatzkosten mit Hygienestress, dürfen unangemeldet kommen, Betriebe schließen, halsen Kammerjäger auf, flüchtende Köche während der Essenszubereitung, wenn das Gesundheitsamt vor dem Restaurant steht....
Besondere Lobby hatten die nicht. Hygienebeauftragte verursachen Kosten, wer Lebensmittel anfasst, braucht ein Gesundheitspass, Eltern, die sich einmal die Woche an der Essensausgabe beteiligen, ebenso. Keine selbst zubereitete Speisen für die Allgemeinheit. Einwegtrinkbecher, keine Spülaktionen, könnte 100 Dinge aufführen. Egal, wie man zu strengen Standards steht, beliebt war der Kontakt zum Gesundheitsamt überwiegend nicht.


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