schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Coronathread in die neue Woche - 11. Mai (Corona)

Philipp54, Donnerstag, 14.05.2020, 01:24 (vor 1444 Tagen) @ Jurist81

Dass Kinder keine Lobby haben, stimmt doch nicht. Ja, es gibt Abwägungen und die werden nicht immer so ausfallen, wie wir als Eltern junger Kinder das gerne hätten. Aber vieles, was es heute gibt, hatte unsere Eltern nicht: Elterngeld, U3-Betreuung, OGS, etc.

Natürlich hast Du Recht, dass die Gruppe der Ü50 die wichtigste Wählergruppe ist. Das ist unserer Demografie und der geringeren Wahlbeteiligung der jüngeren Gruppen geschuldet. Und da ist der Verdacht nacheliegend, dass keine Partei Politik gegen die eigenen Wähler macht. Im Großen und Ganzen sind unsere beiden Volksparteien (und auch die Grünen) doch ziemlich auf Ausgleich der einzelnen Interessensgemeinschaften in Deutschland bedacht.

Und wer die ganzen Auswirkungen am Ende bezahlt, werden wir sehen. Deine Befürchtung, dass wir das über Jahrzehnte als Schulden vor uns hertragen, teile ich. Ebenso, wie ich sehe, dass die Bundesregierungen seit spätestens Mitte der 1970er Jahr das systemische Problem der Rente erkannt haben und nicht korrigiert haben, ist es leider häufig so geworden, dass man auf Kosten der nachfolgenden Generationen verkonsumiert hat. Mit der schwarzen Null und der Rückführung der Schulden hat es da ja Besserungen gegeben. Aber schau Dir mal an, wie hart Schäuble und Scholz für das "Sparen" angegangen wurden.

Danke für Deinen Beitrag.
Dr. Joachim Stamp hat in dem hier verlinkten Podcast verschiedene Sichtweisen beleuchtet. Es ist dem nicht so, dass alle Eltern sofort in Kita´s und Schulen schicken wollen. Darum wäre mir das schwedische Modell was auf Freiwilligkeit beruht, lieber.
Für andere Eltern ist die Situation nicht mehr aushalsbar, für viele Kinder Zuhause auch nicht mehr.
Der Verlust von sozialer Nähe, Körperkontakt, Wärme wird nicht unterschätzt.
Zur Entscheidungsfindung bei Beschulung und Kita´s holt sich die Bundesregierung wie in allen anderen Bereichen die Meinungen von Verbänden.
https://www.dksb.de/de/artikel/detail/offener-brief-an-bundesarbeitsminister-hubertus-heil-und-bundesfamilienministerin-dr-franziska-giff/

https://www.dksb.de/fileadmin/user_upload/Stellungnahme_des_Deutschen_Kinderschutzbundes_Bundesverband_e.V._zur_Situation_von_Kindern_und_Jugendlichen_in_er_...

Zur Praxis in der Schule, wo wir direkt mit zu tun haben.
Die 4.-Klässler werden ihre Klassenlehrerin als Lehrerin nicht mehr wieder sehen.
Sie ist sehr beliebt, sehr engagiert - eine sehr wichtige Person für die Kinder auch bei der Entwicklung, Perspektive und Einstellung für die Zukunft.
Ab übernächster Woche kommen 3.-Klässler dazu, auch wie die Viertklässler mit abwechselnd 2 und 3 Tagen dazu.
Wegen Personalmangel, der alleine dadurch entsteht, dass die Abstandsregel eingehalten werden soll und damit eine Klassenteilung erfolgt, wird die Unterrichtszeit der Viertklässner mit Eintritt der 3. Klasse verkürzt.
Was das damit zu tun haben soll, dass die Alten geschützt werden sollen, erschleißt sich mir einerseits nicht, andererseits wäre es aber auch kein Argument, den Risikogruppen wie Angehörigen nicht den optimalen Schutz zu gewähren. Optimale Maskenversorgung bspw. und prophylaktische medizinische Unterstützung der Krankenkasse wie bei den Vorsorgepaketen bei erhöhtem Risiko bei anderen Erkrankungen.
Die Kosten dafür könnten niedriger sein, als wenn die Großeltern an Covid sterben und anschließende psychotherapeutische Therapien für die Traumabehandlungen der Kinder bezahlt werden müssen.

Zur Beurteilung einer systemrelevanten Wählergruppe, müßte man mMn die Wähler nach Alter bspw. bei der letzten Landtagswahl in Thüringen genauer untersuchen.

Bei der Rente gibt es genügend Beispiele, das weiter Einzahler von 35 Jahren, unter dem Sozialhilfesatz bleiben, weil die Grundrente an das Einkommen des Ehepartners gekoppelt wurde. Und die Bemessungsgrenze ist sehr, sehr niedrig.
Dazu kommen viele "alte Mütterchen", die mit der kleinen Rente ihres verstorbenen Ehemanns in Höhe von vielleicht 500 € zurecht kommen und nicht auf die Idee kommen, zum Sozialamt zu laufen.
Die Nachkriegsgeneration war mehrheitlich darauf getrimmt, sich nur das zu leisten, was sie bezahlen konnte. Mit dem Hintergrund eines sicheren Arbeitsplatz reichte das als alleinverdienender Facharbeiter für einen Opel nach amerikanischen Vorbild mit Platz für 3 Pänz und Frau, einen Italienurlaub und ab bezahlten Häuschen, die die Kinder dann "kostenlos" übernehmen.

Wäre ein besonderes Kapitel, mal zu betrachten, wie es zu Kita´s ab 1, Niedriglohn und andererseits hochbezahlten Doppelverdiener gekommen ist.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233934 Einträge in 13687 Threads, 13784 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.04.2024, 06:43
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln