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Politische Verortung von "Tichys Einblicke" (Corona)

DerPeter, Dienstag, 12.05.2020, 13:34 (vor 1435 Tagen) @ Franke

Stimmt. Ich bin Anhänger von pragmatischen Herangehensweisen. Ich halte es tatsächlich für volkommen sinnlos etwas nur deshalb zu diskreditieren weil jemand nicht zuständig war oder keinen Auftrag hatte. Das Ding ist in der Welt und ich wüsste gerne ob die Inhalte fundiert oder aus der Luft gegriffen sind. Was ist daran falsch?

Ich finde man sollte ergebnisoffen darüber sprechen wie hoch mögliche Kollateralschäden (ausgefallenen OPs, Vorsorgeuntersuchungen, etc) sind und ob der Lockdown in der dagewesenen Art verhältnismäßig war.

Bei etwa 82,5 Millionen Einwohnern und 81 Jahren Lebenserwartung sterben in Deutschland monatlich durchschnittlich ca. 85.000 Menschen.

Da als Mitarbeiter eines Ministeriums, mit Fachwissen und sicher auch Zugang zu aussagekräftigen Quellen, zu schreiben, es seien Zehntausende, vielleicht 125.000, Patientengestorben durch nicht erfolgte Behandlungen und Operationen, innerhalb von zwei Monaten(!), ist starker Tobak.

Da hätte er besser eine 0 weg gelassen, also Tausende, vielleicht 12.500 im Laufe des Jahres, eine solche Größenordnung kann womöglich erreicht werden, wenn etwas kräftig schiefläuft.

Gestern konnte ich auf Deinen Beitrag leider nicht mehr antworten, da mir die Argumentationsgrundlage fehlte. Da die besagte Analyse mittlerweile öffentlich einsehbar ist, habe ich mir die Mühe gemacht Ausschnitte zu lesen.
Insbesondere die von Dir aufgeführte Passage zu den potentiellen Todesfällen durch Ausbleiben von Behandlung/OPs.

An dieser Stelle darf ich festhalten, dass aus dem Zusammenhang gerissene Informationen, wie Du Sie oben darstellst aus meiner Sicht das Grundproblem für unsachliche Diskussionen sind.

Ich zitierte wörtlich aus der Analyse:
"Die voraussichtliche Sterberate lässt sich nicht seriös einschätzen; Vermutungen von Experten gehen von Zahlen zwischen unter 5.000und bis zu 125.000 Patienten aus, die aufgrund der verschobenen OPs versterben werden/schon verstarben."

Diesem Abschnitt voraus geht eine kurze methodische Information, die ich hier gekürzt wiedergebe:
In 2018 17 Mio OPs; d.h. im Schnitt 1,4 Mio/Monat
Unterstellung: Gleichbleibende Zahlen in 2020. Daher in März u. April 2020 Verschiebung von 90% aller OPs == 2,5 Mio ausgefallener OPs.

Es wurde also niemals, wie von Dir dargestellt, behauptet "es seien Zehntausende, vielleicht 125.000, Patienten gestorben". Vielmehr räumt der Verfasser ein, dass die Zahlen NICHT seriös einschätzbar sind und gibt dann einen breiten Zahlenkorridor von UNTER 5000 bis 125.000 an. Diese Zahlen beziehen sich auch nicht, wie von Dir dargestellt, auf bereits Verstorbene sondern definieren einen Korridor der Todefälle, mit denen in den nächsten Monaten aufgrund von im März/April nicht stattgefundenen OPs/Behandlungen gerechnet werden könnte.

Ich finde soviel Fairness muss in einer Diskussion möglich sein. Auch wenn das Thema emotional ist.


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