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Frankreich / Erster Tag im déconfinement (Corona)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 12.05.2020, 15:22 (vor 1443 Tagen) @ Freyr
bearbeitet von Will Kane, Dienstag, 12.05.2020, 15:31

Hier die am Abend des 11.05. bekanntgegebenen aktuellen Zahlen:

- 22.284 Covid-19 - Patienten werden aktuell in den Kliniken behandelt; davon sind 523 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Im Saldo neuaufgenommene / entlassene Patienten ergibt sich ein erneuter Rückgang, und zwar um 285 Patienten.

- 2.712 Covid-19 - Patienten befinden sich aktuell auf den Intensivstationen, davon sind 82 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Im Saldo hinzugekommene / auf die Stationen zurückverlegte Patienten ergibt sich ein erneuter Rückgang um 64 Patienten. Eine Fortsetzung des Trends.

- 26.643 Covid-19 - Tote sind aktuell seit dem 01.03. bislang in den Krankenhäusern sowie den Alten-/Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen zu verzeichnen; davon 263 in den letzten 24 Stunden. Die Zahl der täglichen Toten ist damit fast viermal so hoch wie am Vortag. Allerdings ist es seit Beginn der Krise durchweg so, dass gerade die Totenzahlen vom Wochenende von einem bestimmten Teil aus administrativen oder technischen Gründen erst mit einem oder zwei Tagen Verzögerung gemeldet werden. Die relativiert die entsprechenden Zahlen vom jeweiligen Wochenbeginn, was sich allerdings spätestens zur Wochenmitte ausgeglichen hat. Was nichts am Trend ändert, dass die Zahl der täglichen Toten Im Schnitt seit Anfang/Mitte April sinkt.

- 16.820 Covid-19 - Tote davon entfallen auf die Kliniken (+ 178 in den letzten 24 Stunden) und 9.823 auf die Heime (+ 85 in den letzten 24 Stunden).

- 96.431 Covid-19 - Patienten wurden/werden seit dem 01.03. insgesamt in den Krankenhäusern behandelt; 56.724 davon wurden bislang als geheilt nachhause entlassen.

- Die Generaldirektion des Gesundheitswesens betonte (wie stets) die Wichtigkeit der Einhaltung der Vorgaben, damit sich die Entwicklung weiter fortsetzen könne.

- Im Übersee-Département Mayotte (Indischer Ozean), das als einziges Übersee-Département mit ‚rot‘ gekennzeichnet ist, hat die Armee 10 weitere Intensivbetten installiert.


Déconfinement:

- Am ersten Tag des déconfinement war insgesamt ein verhaltener Andrang im öffentlichen Leben zu verzeichnen. Viele Schulen (Vorschulen und Primarschulen) haben den Schulbetrieb mit ausgewählten Klassen wieder aufgenommen, die anderen werden sukzessive in den nächsten Tagen folgen. Die meisten Geschäfte haben erst im Laufe des Tages wieder geöffnet oder öffnen erst heute oder im Laufe der Woche. Im öffentlichen Nahverkehr gerade im Großraum Paris konnte man beobachten, dass es bei steigenden Fahrgastzahlen zu Problemen hinsichtlich der Wahrung der physischen Distanz kommen dürfte. Die Appelle der Regierung an die Unternehmen, möglichst viele Mitarbeiter weiterhin bei der Telearbeit zu belassen, scheinen gefruchtet zu haben. Mit der Ausgabe kostenloser Masken hapert es, Probleme mit der Maskenpflicht scheint es aber nicht gegeben zu haben. Wobei in Frankreich gemäß Umfragen die Furcht vor Ansteckung deutlich ausgeprägter zu sein scheint als der Wunsch, sich wieder uneingeschränkt in der Öffentlichkeit bewegen zu können.

- In Paris musste die Polizei den Uferbereich des canal Saint-Martin, ein beliebter Ort zum Verweilen, räumen. Der Bereich hatte sich mit vorwiegend jungen Menschen so stark gefüllt, dass die Distanzregeln nicht mehr eingehalten werden konnten und auch nicht mehr eingehalten wurden. Vorwiegend Alkoholisierte wollten den Aufforderungen der Polizei zum Verlassen des Bereichs nicht folgeleisten. Innenminister Christophe Castener verfügte daraufhin ein Alkoholverbot für diesen Bereich und den gesamten Uferbereich der Seine.

- An der Grenze zu Spanien im kleinen Ort Le Perthus, den nur eine Straße von der spanischen Seite trennt, kam es zu massiven Einkäufen von Alkoholika und Zigaretten von Franzosen auf der spanischen Straßenseite. In Spanien sind die Steuern auf diese Produkte deutlich unter denen in Frankreich.


Sonstiges:

- Die französische Weinwirtschaft meldet einen Überschuss von 3 Millionen Hektoliter Wein, der durch das confinement, aber auch die erschwerte Ausfuhr in die USA entstanden sei. Die Schließung der Restaurants, Bistros, Bars, Cafés, etc. habe den Absatz drastisch einbrechen lassen. Unter der ‚Trump-Steuer’ auf bestimmte französische Produkte leide die Branche ebenso, da die USA ein Hauptabsatzmarkt seien. Die Regierung hat Hilfen zugesagt, auch hinsichtlich der Umstellung der Produktion auf Hydroalkohol zu Desinfektionszwecken. Die Weinbranche ist in jeder Beziehung wichtig für Frankreich.

- Nachdem die EU die Staatshilfe in Höhe von 5 Mrd. € für den Automobilhersteller Renault genehmigt hat, erklärte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire, das die französische Automobilindustrie in den letzten Jahrzehnten zu viel Produktionsprozesse ins Ausland ausgelagert und sich somit auch in Abhängigkeiten gebracht hätte. Ziel sei es nun, diese Produktionsprozesse verstärkt wieder nach Frankreich zurückzuverlegen.


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