schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Kartellamt steht 50+1 nicht im Weg - Ausnahmen problematisch (Fußball allgemein)

koom, Montag, 31.05.2021, 18:08 (vor 1051 Tagen) @ ooohflupptnicht

Ist mangelnde Weitsicht bzw. Inkompetenz aus Deiner Sicht ausgeschlossen?

Nein. Ich finde, Gladbach macht das trotz gleichen Umständen fabelhaft und vorbildlich. Auf Schalke herrscht(e) Großmannssucht. Und generell sind "Weitsicht" und "Inkompetenz" auch sehr weit gefasste Begriffe. Bleiben wir mal dabei:

da kostete die Modernisierung oder Neubau Unsummen. Auf Jahrzehnte hinaus in der Regel.


Oder den BVB ;-)

Jepp. Und es hätte den BVB auch um ein Haar in die Insolvenz gebracht. Hauchzarte Sekunden einer schicksalshaften Anteilseigner-Sitzung entschieden darüber. Und die Jahre mit Klopp sanierten den Klub und sorgten auch für eine Identität. Wer weiß, was ohne Geschehen wäre...

Aber sind das nicht beides Bsp. dafür, dass schlicht schlechte Entscheidungen getroffen wurden? Wenn ich mir kein neues Stadion leisten kann, leiste ich mir keins. Union spannt die Fans ein, die mit bauen. Freiburg preist es in seine Planung ein. Wenn mein Spielerkader mein Budget sprengt, muss ich ihn anders zusammenstellen und die Erwartungen entsprechend anpassen.

Absolut richtig. Die Vermutung liegt dann hier nahe, dass man eben keine wirtschaftlich guten Entscheidungen getroffen hat, sondern einerseits die Folklore stützen wollte (Umbau vs. Neubau) oder auf alte Partner (oder Bereicherung?) anstatt gute Angebote gesetzt hat. Was natürlich bei einem Traditionsklub, wo viele schon Fans der zweiten, dritten oder mehr Generation sind, verlockender ist und schneller passiert.

Investoren bescheren den "großen" Clubs tendenziell mehr Geld als den Kleinen(Anteile wertvoller wegen Marke). Aber das führt erfahrungsgemäß (HSV+, BigCity-Windhorst-Hertha, 18übernJordan(ier)60, Bayer-Grieche-Russe-Uerdingen, etc.) nicht zu besseren Entscheidungen sonder oft nur zu mehr versenktem Geld.

Und warum? Wenn ein Investor Kontrolle über das ganze Objekt hat, hat der Investor auch mehr Sicherheit. Wenn er nur "ein bisserl" mitreden kann, dann wird er vor allem schauen, dass er selbst gut wegkommt. Die von dir genannten Investoren - die meistens auch gar nicht mal soo viel Geld in die Hand genommen haben - sind da gute Beispiele. BigCity-Windhorst ist da noch einer der relevanteren und "besseren", aber auch der agiert mit Handbremse.

50+1 kann man als Abschottung der Etablierten vor "Neureichen" sehen. Das Kartellamt sieht aber durchaus den eigentlichen Zweck, Erhalt des mitgliederbestimmten Vereinsfußballs.

Im Grunde ist es wie beim Steuerrecht: Es gibt reichlich Lücken, alle Regeln korrekt zu beachten und trotzdem den Sinn zu umgehen. Siehe Red Bull Leipzig. Deren Investment ist offenbar sehr lange angelegt und das Ziel ist es, (sportlich) ein Weltklub zu werden. Man ist objektiv gesagt (soweit es einem möglich ist) dabei auf einem guten Weg.

Und im Fußball steckt irrsinnig viel Geld, so dass es durchaus lukrativ für einen echten Bigplayer-Investor ist, das gleiche Spielchen zu machen. Die meisten Investoren sehen das aber kurzfristiger und "kaufen" lieber einen großen Namen, aber da auch die Anzahl von diesen begrenzt ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Bigplayer ein "RB Leipzig 2" plant. Die Option, "richtig" in die Bundesliga zu investieren, gibt es ja nicht wirklich.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1226339 Einträge in 13634 Threads, 13769 registrierte Benutzer Forumszeit: 16.04.2024, 09:36
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln