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"Wenn es konkret wird, spielt Corona plötzlich keine Rolle mehr" (Fußball allgemein)

koom, Montag, 31.05.2021, 14:33 (vor 1054 Tagen) @ Ingo

Es sind ja auch nicht nur TV-Einnahmen. Generell genießen die englischen Klubs - mehr oder weniger durch die Bank - einen Standortvorteil in Sachen "Markennamen". England gilt nach wie vor als Mutterland des Fußballs. Da Englisch praktisch (neben Chinesisch) die Weltsprache ist, ist die Nähe zu den englischen Klubs auch sehr viel höher. Während halt ein "FC Bavaria Munich" oder "Borussia Dortmund" u.U. sehr eckig klingt, rollt selbst ein "Lester city" (ausgesprochen) halt größer über die Zunge, von den ManUniteds und 'Pools mal gar nicht gesprochen.

Trikots von Liverpool, ManU & Co. sind praktisch Lifestyle-Mode, während du hierzulande komisch angeschaut wirst, wenn du mit nem Dortmund-Trikot ins Kino gehst. Böse gesagt ist man in England schon weiter, was die Kommerzialisierung des Fußballs angeht. Ob das in DE wünschenswert ist, sei dahingestellt, aber de facto sind wir momentan irgendwo "mittendrin".

Das spielt dann auch in die Diskussion rein, dass es demnächst Fürth gegen Mainz in der 1. Liga heißt, während die 2. Liga Schalke-HSV bringt. 50+1 sorgt dafür, dass es für Investoren besser/einfacher ist, entweder "richtige" Werksteams aufzubauen oder frühzeitig irgendwo eine neue Mannschaft aufzubauen und mit Plan und Struktur hochzubringen (RB Leipzig). Ohne 50+1 hätten wir vielleicht auch mehr "Traditionsmannschaften" in der 1. Liga, weil viel Geld am Ende des Tages eben doch viel hilft. Und sei es nur, weil es einen etwas unabhängiger vom Tagesgeschäft macht und man auch mal einen 8. Platz in der Liga verkraften kann, wenn sich gerade Dinge neu entwickeln im Verein.

Aber der Status Quo sorgt dann eher für sowas wie Schalke oder HSV: Es wird "underperformed" in der Liga und dann Personen ausgetauscht. Mit denen es 3-4 Monate besser geht und dann der Absturz umso heftiger wird. Und deswegen bevölkern mehr und mehr "kleine" Klubs oder "Werkteams" die Erste Liga. Erstere, weil sie gut und ruhig arbeiten mit dem was sie haben, letztere, weil sie ein Stück weit weniger abhängig vom Tagesgeschäft sind und dadurch auch mal "aufbauender" arbeiten können.

Oder mal anders: Die Zeit zurückdrehen wo alle Vereine "gleich" waren, das ist vorbei. Die Bayern sind weit enteilt, der BVB im luftleeren Raum hinter den Bayern und der Liga - nur RBL bewegt sich noch in diese Sphäre. Wenn man nicht will, dass die 1. Liga aus solide und gut arbeitenden Vereinen besteht, sondern aus Hollywoodkrachern mit Namen und Schall und Rauch, dann muss man 50+1 wohl entfernen und eben die Tür auf machen für die Öl- und Gasmilliardäre oder Finanzkonsortien aus den USA oder Asien. Am Ende des Tages stehen auch die Leute noch in Liverpool auf der Tribüne und singen trotz der US Investoren ihr Lied...


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