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Einstimmung auf längeren Lockdown (Corona)

markus, Montag, 23.11.2020, 15:42 (vor 1248 Tagen) @ Djerun
bearbeitet von markus, Montag, 23.11.2020, 15:59

Es gab sehr viele Vorschläge. Und wie immer im Leben gibt es Pro und Contras und Ideen, die dann wieder im Sande verlaufen. Mit dem Wissen hinterher ist man immer schlauer. Fehler passieren. Aber trotz allem stehen wir vergleichsweise immer noch gut da. Wir haben also auch einiges richtig gemacht.


"Hinterher ist man immer schlauer" ist aber in diesem Fall ein absolutes no go und inakzeptabel! Der Grund, weshalb wir ganz gut dastehen, ist dem Handeln der Menschen zu verdanken - nicht dem der Politiker. Denn die Menschen haben die Sache Ernst genommen, gesehen, was im Ausland passiert und sind sofort auf diverse Empfehlungen der Experten eingegangen, bevor die Politik Maßnahmen offiziell nach außen kommuniziert hat. Die stetig wachsende generelle Unzufriedenheit allerdings resultiert direkt aus dem Handeln der Politiker, die keinen einheitlichen, nachvollziehbaren und kompetent kommunizierten Eindruck vermitteln (bis auf eine vielleicht)...
Es musste zwingend im Sommer ein Szenario ausgearbeitet werden, wie im Fall eines erneuten exponentiellen Anstiegs im Herbst agiert werden sollte - mit absoluter Priorität für Kitas/Schulen. Das ist leider vollständig vermasselt worden...


Die Eigenverantwortung hat seit dem Spätsommer nicht geklappt. Im Gegenteil: Es gab immer mehr Menschen, die gemeint haben, das sei alles gar nicht so schlimm und nur Panikmache. Streeck hat noch Anfang Oktober getwittert, dass es keinen exponentiellen Anstieg geben würde, turnte von Talkshow zu Talkshow und hat falsche Signale gesetzt.


Möglicherweise gibt es auch sehr viele individuelle Abstufungen von "schlimm" in der Gesellschaft...

Erst als beschlossen wurde, dass die Gastronomie und andere Dienstleistungen geschlossen werden, ist der Ernst der Lage wieder in die Köpfe gekommen.


So ernst wie im Frühjahr wird die Lage aber nicht eingeschätzt, da es nunmal nur eine geringe Anzahl Tote gibt zum jetzigen Zeitpunkt. Dass es mathematisch potentiell schlechter aussehen könnte ist für das Gros der Gesellschaft ein hypothetisches nicht greifbares Szenario und die aktuellen Zahlen resultieren aus den derzeitigen Beschränkungen. Ein jeder muss zunächst einmal auf seine persönlichen Lebensumstände schauen und klar kommen. Die wenigsten gehören einer so privilegierten Blase an wie viele der Mitglieder aus diesem Forum und dürften sich existenzielleren Problemen widmen müssen...

Soweit ich weiß sind die Todeszahlen derzeit auf dem Niveau aus dem Frühjahr. In der letzten Woche sind an einige Tagen weit über 200, einmal auch über 300 gemeldet worden. Auch das war absehbar. Wie oft hat z.B. Ulrich zurecht darauf hingewiesen, dass sich die Todeszahlen erst mit einigen Wochen zeitverzögert bemerkbar machen? Zunächst sind ab Ende Juli nur die Neuinfektionen gestiegen, während die Todeszahlen im einstelligen bis sehr niedrigen zweistelligen Bereich blieben. Man wägte sich in Sicherheit, schob es auf die Testmenge. Nun sind wir aber wieder deutlich im dreistelligen Bereich.

Ansonsten beschreibst du wunderschön warum die Eigenverantwortung nicht funktionieren kann und es nur mit von der Politik gesteuerten Maßnahmen und natürlich auch Unterstützungsgeldern geht.

Edit: Letzte Woche waren es 1537 Tote. Das ist ungefähr das Niveau der drei schlimmsten Kalenderwochen

14 1368
15 1739
16 1594


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