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Parteispitze will Merz offenbar verhindern (Sonstiges)

herrNick, Donnerstag, 13.02.2020, 18:02 (vor 1534 Tagen) @ Sven

Das, was du schreibst, finde ich richtig und wichtig festzuhalten. Ein Stückweit steckt da ja auch ein Generationenkonflikt mit drin. Gerade, was die political correctness angeht, hat sich in den letzten Jahren viel verändert und einige bleiben bei dem Tempo halt auf der Strecke.


Verstehe jetzt leider nur bedingt, was Fragestellungen der "political correctness" mit meinem letzten Posting zu tun haben sollen.


Ich finde, das hat sogar sehr viel mit Political Correctness zu tun. Beispiel: Jemand, der sagt, für mich gibt es nur zwei Geschlechter und der mit dem offiziellen dritten Geschlecht (und den inoffiziellen 64 Geschlechtern oder wie viele es inzwischen sein mögen) fremdelt, und sich dann in sozialen Medien Beleidigungen anhören darf oder aufgefordert wird: Dann geh doch zur AFD. Zum Einen ist es dann nicht verwunderlich, dass manche dieser Leute, die alles andere als Nazis sind, irgendwann der Aufforderung Folge leisten und AFD wählen (was aufgrund politischer Verantwortung aus meiner Sicht trotzdem unentschuldbar ist), sich aber doch zumindest zurücksehnen in altvergangene Tage (was ich wiederum durchaus nachvollziehen kann). Mit anderen Worten: Es wurden eine ganze Menge Menschen nicht mitgenommen bei all den ganzen Veränderungen, die es in den letzten Jahren gab. Was aber viel schlimmer ist: Sie fühlen sich nicht ernst genommen oder im schlimmsten Fall aufgrund von Political Correctness als Nazis, Rassisten, AFD Wähler oder sonstwas kategorisiert oder gar beschimpft. Anstatt solche Menschen auszugrenzen, gilt es, diese Menschen an die Hand zu nehmen, ihnen Verständnis oder wenigstens Respekt entgegenzubringen. Und vor allem: Ihnen zuhören und sie und ihre Bedenken ernst zu nehmen. Denn sonst landen sie wirklich bei den einzigen, die sie ernst nehmen und das scheint dann aus ihrer Sicht der ganz rechte Rand zu sein.

Das ist wirklich ein schönes Beispiel in vielerlei Hinsicht. Meiner Meinung nach zeigt es, dass die Art und Weise wie Diskurse geführt werden ein wesentlich größeres Problem ist, als die political correctnes, im Prinzip ist es das oft fehlende „Mitnehmen“.

Insbesondere bei Geschlechterthema gibt es wirklich viele „Progressive“, die darüber mit einer derartigen Arroganz sprechen, dass es einem vergeht sich näher damit zu befassen.

Ich habe mich bis vor wenigen Wochen auch mit mehr als zwei Geschlechtern schwer getan, einfach weil es bei der Geburt eines Menschen ja klare Hinweise gibt. Dann habe ich aber mal einen längeren wissenschaftlichen Artikel gelesen, der sehr deutlich dargelegt hat, dass es zwischen XX und XY genetisch viele Graustufen gibt und somit das Thema Geschlecht bereits auf der Ebene alles andere als zweidimensional ist. Das hatte ich aber noch nie vorher verständlich gehört, sondern in der Regel wird einem im Internet bei solchen Diskussionen eben vermittelt, dass man ein ahnungsloser Idiot ist, der sich gefälligst besser informieren soll.

Diejenigen, die sich auf das hohe Ross setzen übersehen aus meiner Sicht gerne, dass die meisten Menschen in ihrer praktischen Erfahrung noch nie ein drittes Geschlecht zur Erklärung ihrer Umwelt brauchten und sich daher nie intensiv mit der Thematik beschäftigt haben.

Daher: schlechte Art des Diskurses führt zum Wunsch nach Abgrenzung, nicht unbedingt das Thema an sich


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