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Murmeltiertag: Merz will für CDU-Vorsitz kandidieren (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 13.02.2020, 05:36 (vor 1534 Tagen) @ micha87

Und genau diesen Konflikt wie "progressiv" darf eine konservative Partei sein streitet die CDU gerade öffentlich aus. Es wird auf diesen Flügelkonflikt sehr wahrscheinlich hinaus laufen und innerhalb der Union ist man sich über einen genauen Zeitplan uneinig. Sobald die CDU/CSU einen Kanzlerkandidaten hat muss in meinen Augen auch Merkel endlich Platz machen statt nur um der Machtwillen im Amt zu bleiben. AKK hat durch Ihre Aussagen, dass die Teilung der beiden Ämter ein Fehler sei auch indirekt am Stuhl von Merkel gesägt. Ich glaube Sie hat mit dieser Aussage auch Recht mit Blick auf das Machtvakuum das Merkel bewusst hinterlassen hat bei Fragen der Innenpolitik. Merkel bewältigt viele wichtige Aufgaben im Ausland, aber wichtige innenpolitische Fragen lässt Sie im Vagen und ermöglicht so den Rändern zu Einfluss zu kommen. Das trifft auf die AfD zu und innerhalb der CDU heißt das Phänomen "Werte-Union" die den Diskurs maßgeblich mitprägen. Man darf das Land nicht weiter so vor sich "hinregieren" lassen und hoffen das die 1 1/2 Jahre Merkel-Kanzlerschaft schon irgendwie vorbeigehen werden.

Würde Merkel zurücktreten, dann würde das vorzeitige Neuwahlen bedeuten. Und falls Friedrich Merz zu dem Zeitpunkt CDU-Vorsitzender und -Kanzlerkandidat wäre, dann würde der Union das völlige Chaos drohen. Merz könnte der "Martin Schulz 2.0" werden und mit fliegenden Fahnen untergehen.

Merz war seit 2009 komplett raus aus der Politik, im Grunde hatte er bereits 2007 die Brocken hingeworfen. Politisch ist das eine Ewigkeit. Er hatte 2018 zwar Angebot, nach der Wahl von Annegret Kamp-Karrenbauer in das CDU-Präsidium als stellvertretender Parteivorsitzender einzutreten. Dies hat er aber ausgeschlagen, ist zwischenzeitlich zurück auf seinen alten Posten in der Wirtschaft gekehrt und hat sich darauf beschränkt, mehr oder weniger leise mit am Stuhl von Kramp-Karrenbauer zu sägen. All das dürften viele Funktionäre in der CDU keineswegs vergessen haben.

Die SPD wird Friedrich Merz in dieser Legislaturperiode nicht zum Kanzler wählen. Der Versuch, ihn durchzusetzen, würde mit Sicherheit zum Bruch der Koalition und zu Neuwahlen führen. In so einem Wahlkampf reichte es aber nicht aus, "Lichtgestalt" zu sein. Spitzenkandidaten benötigen ein eingespieltes Team und ein Wahlprogramm. Friedrich Merz hat weder das eine noch das andere.

Egal wer in der CDU auch Kramp-Karrenbauer nachfolgen wird, diese Person wird meiner Meinung nach zunächst versuchen, das eigene Lager zu sammeln, die CDU zu konsolidieren und sich auf einen Wahlkampf im Jahr 2021 vorzubereiten. So lange wird diese Person Angela Merkel benötigen. Auch Annegret Kramp-Karrenbauer ist nicht an Merkel, sondern an der eigenen Ungeschicklichkeit und an den innerparteilichen Gegnern vom rechten Rand gescheitert.


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