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Kane sorgt sich: "Einer der kleinsten Kader, in dem ich je gespielt habe" (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 19.08.2025, 12:50 (vor 109 Tagen) @ Intertanked

https://www.kicker.de/kane-sorgt-sich-einer-der-kleinsten-kader-in-dem-ich-je-gespielt-habe-1139034/artikel

Fand ich in dem Rahmen interessant. Bayern ist in den letzten Jahren tendenziell dabei, die Top 18 Spieler teuer zu bezahlen und einen kleinen Topkader zu haben, aber die haben genauso Probleme den Kader zu füllen.

Die Strategie des relativ kleinen Kader verfolgen die Bayern schon seit längerem. Anders hätten sie ihre Topspieler nicht auch mit Topgehältern bedenken können. Ohne diese Topgehälter hätten sie diese Topspieler auch nicht für sich gewinnen und erst recht nicht halten können.

Diese Strategie ist nur aus dem Ruder geraten, weil insbesondere im Nachgang zur Mehrfachtitelsaison (inkl. CL-Sieg) und dem zu vollziehenden Umbruch im Kader zu viele Spieler als Topspieler definiert wurden, die es zu halten galt. Darunter zu viele Spieler, welche überhaupt nicht das in sie hineininterpretierte Niveau besaßen. Gleichzeitig wurde quasi eine Kettenreaktion ausgelöst dadurch, dass man bei der ersten Vertragsverlängerung den Forderungen der Spielerseite nachgab. Wodurch auch das allgemeine Niveau der Topgehälter anstieg.

Für diese Entwicklung steht als verantwortlicher Sportvorstand sicherlich Hasan Salihamidzic, aber sämtliche Verträge mit einer gewissen Größenordnung müssen bei den Bayern vom Aufsichtsrat (und damit auch von Uli Hoeneß) genehmigt werden. Nicht auszuschließen, dass auch die am Ende gescheiterten Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung mit Alaba zur erhöhten ‚Nachgiebigkeit‘ der Bayern beigetragen haben.

Einige Jahre zuvor stimmte die Gehaltsstruktur bei Bayern noch und man hat sogar inkaufgenommen, dass ein Nationalspieler wie Kroos den Club verlassen hat, weil man seinen Gehaltsforderungen nicht nachkommen wollte. Allerdings hatte man durch die Verpflichtung von Götze einen Konflikt zwischen der Gehaltsentwicklung für Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und der Gehaltshöhe von extern verpflichteten Spielern ausgelöst, wo es dann immer wieder ‚Nachbesserungen‘ gab.

Der Kader wurde immer teurer, aber sukzessiv auch immer kleiner. Was dann auch bedeutete, dass die einzelnen Spieler über die Saison immer höhere Spielzeiten haben, es auch dadurch zu verletzungsbedingten Ausfällen kommt und in Phasen hoher Spieldichte wie im Herbst entsprechend improvisiert werden muss (z.B. Goretzka als Innenverteidiger) und am Ende der Saison die Frische fehlt.

Tuchel hatte auf diese Problematik hingewiesen und entsprechende Backup-Wünsche geäußert, die dann von Hoeneß ins Lächerliche gezogen wurden („Gelenkbus“, „Der Katsche hat früher in einer Saison immer über 60 Spiele durchgespielt“) oder von Dreesen selbst dann abgebügelt wurden, als auf bestimmten Positionen kein Spieler mehr einsatzfähig war („Da muss der Trainer halt kreativ werden“).

Die Bayern befinden sich halt in einer Zwickmühle und (sicherlich auf einer anderen Ebene) ist dies bei uns auch der Fall. Je höher die Qualität eines Spielers ist, desto höher die Angebote die er erhält. Mittlerweile erhalten allerdings auch Spieler mit einer vielleicht nicht ganz so hohen Qualität hohe Angebote, vor allem aus der PL. Aber auch bei den Bayern ist das zur Verfügung stehende Geld begrenzt, sodass sie nicht (mehr) so einfach Spieler durch höhe Gehälter halten können.

Eberl hatte den Auftrag einen Plan vorzulegen, wie man mittelfristig aus dieser Zwickmühle herauskommen kann. Ähnlich wie Kehl bei uns es getan hat ist man bereits dabei die leistungsbezogenen variablen Gehaltsbestandteile anteilmäßig zu erhöhen und die Fixanteile zu senken. Die Topspieler sollen auch weiterhin Topgehälter beziehen, nur die Anzahl der als Topspieler definierten Spieler soll möglichst eng begrenzt werden. Für den Kadermittelbau soll die Gehaltshöhe reduziert werden und der Anteil der kostengünstigen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Kader soll erhöht werden. Nicht so unähnlich zu dem was bei uns vorgesehen ist.


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