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Nur zur Erinnerung (Politik)

Jurist, Dienstag, 25.06.2024, 15:47 (vor 544 Tagen) @ Phil

Stand heute bekomme ich keine Rente, bezahle aber die Rente und Pensionen über meine Steuerlast. Aber selbst wenn ich Rentenansprüche erwerbe (ich bin von der Rentenpflicht befreit, was sich in der Zukunft aber ändern dürfte).


Ja gut, wenn du keine Ansprüche erwirbst, kriegst du natürlich auch keine gezahlt.

Dass du mit deiner Steuerlast Dinge finanzierst, von denen du selbst nichts hast (oder die dir nicht passen), liegt halt in der Natur der Sache.

Mit Verlaub, erst bin ich populistisch, weil ich von etwas profitiere, das ich bemängel und jetzt muss ich damit leben, dass ich nicht einmal davon proftiere? Und wer sagt, dass mir das nicht passt? Mir passt es nicht, dass das Modell scheiße ist. Mir passt es nicht, dass manche aus der Regierungskoalition nur über Schuldenerhöhungen nachdenken, und mit vollen Händen Geld ausgeben, dass wir nicht haben. Also mit anderen Worten: Mir passt handwerklich schlechte Arbeit nicht.

Dein Anteil (also deine Steuerlast) dürfte aber ohnehin keinen nennenswerten Effekt haben. Aber gut, das ja immer nur als kleine "Anlage" zum Text.

Stimmt, Stand 30. Mai habe ich dieses Jahr 26.207,82 € Lohnsteuer gezahlt. Davon bekommen wir nicht allzu viele Rentern durch. Aber auf mich persönlich hätte es schon große Auswirkung, wenn ich eine hypothetisch 38% geringere Steuerlast schultern müsste. Das wären 2.000 € im Monat, die ich anderweitig investieren könnte.

Und ja, ich bin der Meinung, dass wir um Nullrunden nicht herumkommen. Die Frage ist doch nur die: Machen wir die jetzt, um das Rentenniveau zu reduzieren und die Last zu minimieren, oder vergrößern wir das Problem und sprechen in der Zukunft von Kürzungen.


Wie gesagt, kann man alles fordern, ist auch immer recht simpel "dahergesagt", es zu tun aber etwas völlig anderes. Inklusive all der Implikationen, die dann daran hängen. Natürlich sind pauscshale Rentenerhöhungen ein Problem. Wenn du aber nun auf Nullrunden oder gar Senkungen setzt, wirst du halt peu a peu andere Haushaltstitel belasten. Weil du immer mehr Menschen in die Existenzsichreung drückst.

Wen interessiert der einzelne Titel? Das Gesamtaufkommen ist relevant. Und da ist es tatsächlich einfache Mathematik: Weniger Erhöhungen führen zu geringeren Belastungen.

Die Menschen werden immer älter, die Anzahl der Rentenberechtigten steigt durch diesen Effekt und die geburtenstarken Jahrgänge und durch den demographischen Wandel kommen immer weniger Beitragszahler nach. Das System ist also endlich, weil wr nicht unendlich aus dem Steueraufkommen nachschießen können.


Das sind ja alles keine kernphysikalischen Erkenntnisse. Und sei dir gewiss, auch andere, damit auch entscheidend befasste, sind ja nicht dumm.

Dummheit unterstelle ich nicht. Zugleich scheut der Mensch unbequeme Handlungen und sitzt soetwas gerne aus. Wie ich untenschrieb: Das haben alle Bundesregierungen seit dem Pillenknickk gemacht. Und die dort handelnden Personen waren gewiss nicht alle dumm.

Am Ende ist das aber auch erstmal nur eine These. Natürlich hängt ein umlagefinanziertes System an der Menge der Umlegenden. Aber auch daran, wie viel jeder einzelne umlegt. Dass die Anzahl der Beitragszahler sinken wird, wird sich erst noch zeigen. Und selbst wenn, heißt das noch lange nicht, dass nicht dennoch der selbe Betrag erzielt werden kann.

Also brauchen wir Menschen, die wir davon überzeugen, dass es eine gute Idee ist, hierher zu kommen, um unsere deutschen Rentner zu finanzieren. Und bei Deiner Zweitüberlegung: Sinkende Zahl von Beitragszahlern führt entweder zu einer Senkung der Ausgabe oder einer Erhöhung der Belastung des Einzelnen.

Im Übrigen kein Widerspruch.


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