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Frankreich / Stand Freitagabend (Corona)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Samstag, 18.04.2020, 21:58 (vor 2076 Tagen) @ Freyr

- 18.681 Tote seit dem 01.03. bislang, davon 761 in den letzten 24 Stunden.

- Davon 11.478 in den Hospitälern (+ 418 in den letzten 24 Stunden) und 7.203 in den Alten-/Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen (+ 343 in den letzten 24 Stunden).

- 31.190 Patienten werden aktuell in den Kliniken behandelt; 2.167 davon wurden in den letzten 24 Stunden neuaufgenommen. Der Saldo neuaufgenommene/entlassene Patienten in den letzten 24 Stunden war dabei erneut negativ (- 115).

- 6.027 Patienten werden aktuell auf den Intensivstationen behandelt; davon sind 243 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Der Saldo aufgenommene / auf die Stationen zurückverlegte Patienten in den letzten 24 Stunden war auch am neunten Tag hintereinander negativ (- 221).

Jérôme Salomon wies Berichte zurück, die Sterblichkeitsrate auf den Intensivstationen läge bei 50%. Im Schnitt liege sie bei 10%, wobei sie bei Patienten mit gutem Allgemeinzustand und ohne Comorbidität bei 5% liege und bei Patienten mit zusätzlichen belastenden Faktoren wie z.B. sehr starkem Übergewicht bei 20%.

Auf die besondere Situation in den Heimen und das angekündigte Screening angesprochen betonte Salomon, dass bereits heute die besondere Aufmerksamkeit darauf liege, Personal und Bewohner dieser Einrichtungen zu testen. Ziel sei es in diesen Heimen eine Struktur zu schaffen, die in ‚Infizierte‘ und ‚nichtinfizierte’ Sektoren trenne.

Nach Salomons Worten werden die Franzosen im deconfinement die Verantwortung dafür tragen, ob bzw. in welcher Intensität eine zweite Infektionswelle das Land treffen werde. Das Virus befände sich nach wie vor in Europa und es werde dort auch weiter sein. In der ersten Welle seien soziale/physische Distanz und die anderen Regeln des confinements entscheidend, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und zu senken. Davon sei vieles auch im deconfinement wichtig, um es nicht zu dieser womöglich stärkeren zweiten Welle kommen zu lassen. Jeder habe da seine individuelle Verantwortung.

Auf die Frage, warum es so große Unterschiede in den Betroffenenzahlen zwischen Deutschland und Frankreich gebe, erwiderte Salomon, dass die Diffusion des Virus in der jeweiligen Bevölkerung möglicherweise unterschiedlich sei, die Charakteristika der hauptsächlich betroffenen Personen möglicherweise verschieden seien oder auch der Zeitpunkt des Beginns der Infektion unterschiedlich gewesen sein könne. Nach der Krise werde dies sicherlich irgendwann geklärt werden.

Im März 2020 verzeichnete man in Frankreich einen Anstieg der gesamten Todesfälle im Vergleich zu den zwei jeweiligen Vorjahresmonaten, während sich Anfang April ein leichter Rückgang einstellte. Im Zeitraum 01.03.2020 - 06.04.2020 wurden in Frankreich 76.246 Todesfälle registriert. Im gleichen Zeitraum 2019 waren es 63.686 und in 2018 71.003.
In der ersten Märzhälfte 2020 waren es im Schnitt 1.820 Todesfälle pro Tag, in der zweiten Märzhälfte 2.600; in der Zeit vom 01.03. - 06.04. 2020 waren es 2.470.
In den üblicherweise von der ‚Grippewelle‘ gekennzeichneten Monaten Januar/Februar liegt die tägliche Anzahl an Todesfällen im Schnitt bei 2.200.
Im Zeitraum vom 01.01.2020 - 06.04.2020 registrierte man in Frankreich 183.841 Todesfälle, im gleichen Zeitraum 2019 179.893 und in 2018 182.952.

Präsident Macron erhielt für seine Ankündigung, dass man nach der Einleitung des deconfinements am 11. Mai über eine Verlängerung des confinements für ‚besonders Verwundbare‘ (= Ältere) nachdenken müsse, sehr viel Kritik. Er äußerte sich nun dahingehend, dass er keineswegs eine Diskriminierung der älteren Bevölkerung wolle. Gleichzeitig appellierte er an die Verantwortung eines jeden einzelnen.

Der Conseil d‘Etat (Staatsrat; eine spezifisch französische Institution, die auf Napoleon zurückgeht) hat die Macht der Bürgermeister in der Bekämpfung des Coronavirus begrenzt. Sie dürfen keine Entscheidungen mehr treffen, die denen des Zentralstaats zuwiderlaufen. Ausnahmen stellen nur ‚zwingende Notwendigkeiten‘ dar.

Im Fall des Flugzeugträgers ‚Charles de Gaulles‘ sind mittlerweile auch die fliegenden Einheiten und der übrige Begleittross getestet worden, insgesamt 2.300 Soldaten. Insgesamt fielen 1.081 Tests positiv aus.
Der Kommandant sieht momentan nur zwei Möglichkeiten als Infektionsquellen. Entweder den Aufenthalt in Brest vom 13. - 16. 03. in Brest, oder einen gleichlangen Aufenthalt auf Zypern im Februar während eines Einsatzes im östlichen Mittelmeer.
Eine Aussage eines anonymen Besatzungsmitglieds, der Kommandant des Flugzeugträgers habe die zuständige Armeeministerin während des Aufenthaltes in Brest gebeten, nicht zum Einsatz im Atlantik auszulaufen, wurde von dieser strikt dementiert. Sie sagte absolute Transparenz in der gesamten Angelegenheit zu.

Premierminister Edouard Philippe und Gesundheitsminister Olivier Véran werden am Sonntagnachmittag eine weitere Pressekonferenz abhalten.

Fast 9 Mio Franzosen befinden sich aktuell im Status der ‚teilweisen Arbeitslosigkeit‘ (= Kurzarbeit).

Das Radrennsportteam INEOS hat angekündigt, nicht an der Tour de France teilzunehmen, wenn es keinen ausreichenden Schutz für das gesamte Team geben werde.

Die Pariser Börse schloss am Freitagabend mit einem Plus von 3,42%.


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