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Großbritannien wirft die Notenpresse an (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Freitag, 10.04.2020, 18:33 (vor 2084 Tagen) @ jniklast
bearbeitet von Lutz09, Freitag, 10.04.2020, 18:43

Da Schulden auch früher in Dollar bzw. anderen sicheren Währungen notiert waren, ändert sich bezüglich der Finanzierungsmöglichkeiten wenig, schließlich gibt es ja (noch) keine gemeinsame Haftung. Dafür hatten sie die Möglichkeit ihre Währung abzuwerten und entsprechend die Produkte günstiger zu exportieren.


Eine schwache Währung ist langfristig sicherlich kein Vorteil. Eine starke Währung ist dagegen ein gewaltiger internationaler Wettbewerbsvorteil, vor allem für Länder, die wie die meisten europäischen Länder kaum Rohstoffe produzieren, sondern Material / Rohstoffe veredeln und wieder verkaufen. Eine starke Währung bedeutet zudem, dass die Menschen eines Landes (global betrachtet) wohlhabender werden - sprich: ihr Vermögen wächst.

Mit einer starken Währung kann man zudem einfacher ausländische Unternehmen kaufen und Fachkräfte gewinnen. Umgekehrt stellt eine Abwertung der Währung nichts anderes als eine Gehaltskürzung für die Menschen in dem jeweiligen Land dar – nichts, was man sich wünscht.

Für ein Land war es früher auch nicht einfach, seine Währung abzuwerten, sondern mit Risiken verbunden. Zum Beispiel, dass Marktteilnehmer gegen die Währung und damit auf eine Staatspleite wetten konnten – mit jeder Wette stiegen die Refinanzierungskosten, sprich, die Zinsen, die ein Land aufbringen musste. Heute müsste ein Hedgefonds gegen den geballten Euro wetten.

Wie angesprochen ist die Refinanzierung für meisten europäischen Länder mit der Einführung des Euro günstiger geworden und die Zinsbelastung gesunken. Nimm Italien: 1993 musste das Land über 15% des BIP nur für Zinszahlungen aufwenden – was natürlich an derer Stelle fehlte. Heute liegt die Zinslast bei unter 4% des BIP. Eine beachtliche Entwicklung, wenn du mich fragst.

Eine Möglichkeit mehr Homogenität innerhalb der EU herzustellen wären Lohnsteigerungen in Deutschland und anderen Ländern mit höherer Exportquote.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Entwicklung von Wirtschaftsräumen. Als Beispiel sei hier Griechenland genannt, das bis auf Landwirtschaft, Tourismus und Tanker im Grunde nicht zu bieten hat – da hilft eine schwache Währung auch nur bedingt weiter. Gerade durch den Euro konnte Griechenland, gemessen an seinem BIP, durch eine günstige Refinanzierung am Kapitalmarkt über seine Verhältnisse leben.


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