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Neu auf schwatzgelb.de: Die Quadratur des Kreises (BVB)

bobschulz, MS, Dienstag, 08.10.2019, 08:56 (vor 1662 Tagen) @ Phil

Guten Morgen Sascha,

erstmal Danke für deine interessanten Anmerkungen. Ich finde vieles durchaus richtig und plausibel, will dennoch einiges einordnen.

Weil das in meinen Augen gar nicht so leicht ist, wie gedacht. Dieser Gedanke, dass es ein Leitbild, eine "corporate identity", geben müsse, wurde schon vor Klopp häufig geäußert.


Von leicht war keine Rede. Ganz und gar nicht. Es ist eine der größeren Herausforderungen, in jedem Unternehmen.

Aber deswegen unterhalten Unternehmen - auch der BVB - dafür ganze Abteilungen und stellen Menschen ein, die so etwas lernen und beruflich beackern.

Und "vor Klopp"? Der BVB hatte sich ja schon zwischen 1997-2003 im Grunde verloren. Und dann kam ein Crash, der den Klub beinahe ausgelöscht hätte. Zwischen 2004 und Minimum 2007 hatte man doch völlig andere Sorgen; da ging es doch im Grunde nur ums wirtschaftliche Überleben, all die Berge an Problemen abzuarbeiten und gleichzeitig sportlich nicht völlig abzuschmieren.

Seit wenigstens 2012 hat man da völlig andere Voraussetzungen. Sowohl, was die Lage des Klubs grundsätzlich betrifft, als auch bei den personellen und organisatorischen Voraussetzungen. Der BVB aus 2007 hat ja nicht mehr so viel mit jenem zu tun, den wir qua seiner Möglichkeiten in allen Bereichen 2019 haben.

So leicht, und ja auch dringend notwendig, es war, diese Vorlage zu nutzen, um so schwieriger ist es, sich jetzt wieder davon zu lösen. Man kann Leitbilder nicht einfach so wechseln und umkrempeln. Gestern Underdog, der munter nach vorne stürmt, heute zweiter Leuchtturm, der des Spiel nüchtern und sachlich kontrollieren will. Leitbilder sind nur dann glaubwürdig, wenn sie nicht beliebig austauschbar sind.


Aber Jürgen Klopp trat sein Amt nunmehr vor über 11 Jahren an. Und verließ den BVB vor über vier Jahren. Und seit spätestens 2012 haben wir eine - vor allem auch wirtschaftlich - zunehmend völlig andere Position erklommen. Also reden wir hier ja nicht von Strategiewechseln, die binnen Monaten vollzogen werden müssten oder Dingen, die man mit der heißen Nadel irgendwie binnen kurzer Zeit hätte erdenken müssen.

Und der Wandel wäre ja schon unter Jürgen Klopp aus meiner Sicht nötig gewesen. Und eine neue Ausrichtung.

Aber man weiß beim BVB nicht einmal genau, was jenes Umfeld aus Fans und Sponsoren oder meinetwegen der Kundschaft, überhaupt denkt/fühlt oder will. Meines Wissens gibt es da keine permanente Analyse dessen.

Natürlich fehlt etwas neues. Aber ich glaube auch nicht, dass das so einfach und schnell umsetzbar ist, wie es hier dargestellt wird.


Wie gesagt, von leicht war nie die Rede und so haben Didi und ich es glaube ich auch nicht dargestellt. Es ist schwer, aber es muss eben auch gemacht werden.

MFG
Phil

Muss denn der Verein dem Willen der Unterstützer (Sponsoren in finanzieller Art, Fans in [ja was eigentlich?] emotionaler Art) hinterherrennen? Warum muss er es wissen? Authentizität die er ja vermitteln will bekommt man nicht durch Anpassung an Wünsche.
Wobei ich darin übereinstimme, dass sich die Ansprüche verändert haben. Was ja bei wachsendem Etat auch normal ist. Andererseits ist der finanzielle Abstand zu den Bayern auch weiter angewachsen.
Unsere Zwittersituation ist halt wenig befriedigend: zu wenig kompetitiv für den FCB, dem Rest der Liga finanziell zu weit enteilt, als dass man Platz 2 als großen Erfolg verkaufen kann. Und Favres Art Fußball zu spielen (oder das was die Mannschaft derzeit davon umsetzt?) lässt mich auch nur selten jubilierend zurück, selbst wenn wir 3 Punkte holen. Sie ist auf den Sieg ausgerichtet - im Sport ja der Sinn des Wettbewerbs - ohne zu unterhalten. Pragmatik, die wenn sie gut bis sehr gut gespielt wird sicher auch zum Erfolg führt/führen kann, aber unterwegs bei nicht guter Ausführung viele Angriffspunkte für den Gegner bietet. Das nüchterne und sachliche Element überwiegt mir zu sehr, für mich ist Fußball Emotion, nicht Kontrolle.
Und was man diese Saison und letzte Rückrunde sieht: Für Favre-Fußball braucht es Selbstvertrauen, da er auf fehlerfreien Pässen etc. beruht. Aber wer soll diese Selbstsicherheit vermitteln wenn die Ergebnisse gerade nicht stimmen? Ich traue dies dem unbestrittenen Fußballfachmann Favre nicht zu, würde mich aber gerne eines besseren belehren lassen.


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