schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Neu auf schwatzgelb.de: Ein taktischer Blick auf den BVB: Stillstand (BVB)

koom, Donnerstag, 28.08.2025, 09:58 (vor 111 Tagen) @ markus

Deshalb meine provokante Frage: Wenn es wirklich so einfach wäre, dass man mit ein bisschen Foren Expertise die Arbeit besser machen könnte als die Profis, warum passiert es dann nicht? Genau das zeigt doch, dass es eben nicht so simpel ist.

So einfach ist diese Aussage nicht. Das fängt ja schon bei den Zahlen an: Im Scouting/Talent/Trainings-Bereich in Deutschland gibt es vielleicht 500 Arbeitsplätze für nennenswerte Vereine. Das ist schon sehr hochgegriffen, ich rechne da auch schon mal die Unterlinge eines Sportdirektors mit ein, auch wenn der dann nix entscheiden wird.

Wieviele Fußballfans hat es in Deutschland? Wieviele davon meinen, viel Ahnung zu haben? Du hast sehr wenige Jobs für sehr viel potentielle Anfragen. "Ausbildungsberuf" gibt es das ja auch nicht direkt und konkrete Qualifikationen erwerben ist auch nicht so einfach. Und selbst wenn du jetzt investierst, deinen "Sportmanager" machst und etliche Fachkenntnis erwirbst: Es gibt kaum Plätze. Und konkurrierst dann oft einfach mit den Ex-Spielern eines Vereins. Weil die den ja kennen, Stallgeruch, und als Spieler war der ja auch schon sehr klug. Quasi immer die Hoffnung auf Hoeneß oder Klopp.

Und sei es, dass jetzt mal einer in die Position kommt, der sich wirklich auskennt: Er wird zudem Softskills brauchen, um mit seiner technokratischen Ansicht des Fußballs (nicht basierend auf Leitwolf, Gras fressen, Mentalität) dann andere Leute überzeugen, die oftmals nur in Grasfressen, Leitwolf, Mentalität denken. Da braucht es Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsvermögen, Charisma. Auch hier kennen wir die Idealpersonen, ich nannte sie bereits: Hoeneß und Klopp.

Glaube ich, dass ich es besser weiß als bspw. Kehl? Ja, schon. Aber das gibt mir nicht das Recht, ihn dreist zu attackieren. Weil ich eben nicht alles weiß über seine Position, sein Wissen, seine Umgebung. Ich denke, dass er das beste versucht. Ich denke, das er recht kompetent ist, aber auch, dass er sich unterbuttern lässt von Watzke oder früher dem Trainer. Und letztlich bin ich trotzdem nur Hobby-Experte, mache nichts davon beruflich und bin eh anderweitig gebunden.

Aber wenn jemand ein Hobby hat - und zwar so richtig - dann kniet man sich mit Begeisterung rein, sammelt ein großes (Halb-)Wissen an. Wenn man es "professionell" betreiben würde, wäre man schon sehr weit, mit mehr Einfluss, Zeit und Geld von außen würde das Halbwissen auch ganzheitlicher werden. Und nochmal: Wir reden ja auch von einem Bereich, wo nicht alles kontrollierbar ist, weil man nicht mit Maschinen arbeitet. Man wird nie alles wissen können, wird immer kompromißbereit sein, immer improvisieren müssen.

Dauerndes Besserwissen und Abqualifizieren befeuert zudem mediale Unruhe. Den Medien ist das egal. Die verdienen damit ihr Geld. Aber wir Fans sollten eigentlich ein Interesse daran haben, dass derartige Unruhe nicht entsteht.

Jepp. Deswegen versuche ich meinen fokus meistens genau so zu verwenden, dass ich schaue, was gut ist. Was vielleicht noch fehlt. Keiner baut absichtlich scheisse, spielt absichtlich schlecht. Vieles ist subjektiv. "Ätzend" werde ich nur, wenn dann irgendwann sichtlich zu viele Probleme immer wieder geschehen, kein Lerneffekt da ist.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1515051 Einträge in 16268 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 17.12.2025, 17:27
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln