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„Wenn wir mit China sprechen, bekommen wir einen Flughafen; wenn wir mit Deutschland sprechen, bekommen wir einen Vortrag.“ (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 31.05.2024, 11:23 (vor 571 Tagen) @ Lattenknaller
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 31.05.2024, 11:28

Es geht ja auch primär um den Wandel des Geisteshaltung. Es kommt ja auch nicht von ungefähr, dass russische Truppen in vielen Teilen Afrikas seit längerer Zeit gegen europäische/amerikanische ausgetauscht werden. Niger, zentralafrikanische Republik, Libyen, Mali, Sudan, Burkina Faso.


Ich glaube hier hast Du Dich selber widersprochen ,-).


Oh, ja, stimmt, andersrum. Das kommt dabei raus, wenn man keinen Kaffee trinkt am Morgen. :'(

Die Baubraunche wird mittlerweile maximal von China dominiert.

https://www.africa-business-guide.de/de/chancen/bausektor-china-in-afrika-608838


In Afrika. In Afrika werden Infrastrukturprojekte von China mit dortigen Politikern lanciert, finanziert und dann gebaut. Muss man den Chinesen lassen, geschickt eingefädelt. Das wird den dortigen Ländern noch leid tun, muss man sich mal so manche Sachen in Kambodscha anschauen.
Ein Ex-Kollege hat da mal bei einem Subwerk mit geboten. Die waren am Ende glücklich, dass die den Zuschlag nicht bekommen haben. Woanders sind sie aber als Generalunternehmer dabei.


Ja genau, also war jetzt nur auf Afrika bezogen.
In Osteuropa gibt es in manchen Regionen ähnliche Tendenzen, in Serbien beispielsweise. Teilweise haben die da rohstoffreiche Städte komplett kommerziell erworben, wenn man so will. Ich müsste mal nachschauen, hatte ich letzte Woche bei einem Podcast gehört im Zuge von Xis Reise. 3/4 einer serbischen Stadt nun in chinesischer Hand, wird in den nächsten Jahren quasi weggebaggert werden, zwecks Rohstoffabbau. Die örtlichen Anwohner sind aber größtenteils sehr zufrieden damit, die Löhne sind massiv gestiegen. Was das hinten raus bedeutet, scheint im ersten Schuss egal.


Schau mal nach Sihanoukville. Ich war da mal vor 20 Jahren. Das war ein Paradies.
Kaputt gemacht von den Chinesen. Und der korrupten politischen Klasse dort.

Ist aber auch egal. Die Grundaussage der Dame ist Bullshit. Dass sich in Afrika die Russen und Chinesen rumtreiben, hat nichts mit irgendeinem "Wertewandel" oder Belehrung oder sonst was zu tun.
Es geht kein deutsche Anlagenbauer in ein Infrastrukturprojekt und erzählt was von Werten. Da geht es um Technik, Finanzierung, Umsetzbarkeit. Der einzige Unterschied zu anderen Ländern ist, dass deutsche Firmen öfters als Firmen aus anderen Ländern auch immer Realisierbarkeit und Sinnhaftigkeit im Auge haben. Wenn dann mal ein Auftrag flöten geht, so what. Genug haben die alle zu tun.

Dass das kein guter Deal für diese Länder sein wird, darüber sind wir uns ja einig.
Aber diese Entscheidungen werden in solchen Ländern ja politisch getroffen. Welche Streitkräfte im Land sein dürfen und welche Baufirmen wo reinkommen. Da geht es letztlich nicht um den Turnover einer Firma XY, sondern um strukturellen politischen Einfluss. Bauaufträge sind da nur Mittel zum Zweck und auch nur ein Teilbereich. So wie es die Amerikaner und der Westen früher gemacht haben (interessantes Buch dazu "Bekenntnisse eines Economic Hit Man"), heute aber keinen Zugriff mehr finden. Oder auch, wie der globale Süden zum Ukrainekrieg steht. Und mein Eindruck ist, da spielt mittlerweile sehr stark das Gefühl rein in diesen Regionen, dass die westlichen Zentren häufig darüber sprechen, von Werten geleitet ihre Außenpolitik zu betreiben, was man im globalen Süden aber wohl zunehmend als Lüge betrachtet.
Aktuelles Beispiel Aserbaidschan: man kauft kein Gas mehr bei Putin, aus Gründen. Man schnürrt dann aber größere Deals als zuvor mit Aserbaidschan. Obwohl da letztlich die gleichen Gründe dagegensprächen. Von Russland hat sich Armenien als Schutzmacht ohnehin gelöst, aber auch beim Wort "Europa" winken die Armenier heute eigentlich eher ab. China ist jüngst mit 1,5 Mrd. USD zweitgrößter Handelspartner Armeniens geworden. Gleiches Spiel, quasi.


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