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Merz schliesst Kooporationen mit der AfD auf kommunaler Ebene nicht mehr aus. (Politik)

Ulrich, Montag, 24.07.2023, 09:44 (vor 883 Tagen) @ BukausmTal

Friedrich Merz und die AfD - Was für eine Unkenntnis, was für ein Ungeschick, was für eine Flatterhaftigkeit (Tagesspiegel)

Der Kommentar bringt es meiner Meinung nach gut auf den Punkt.

Darüber hinaus stellt sich für mich die Frage, ob Merz wohl komplett als "Einzelkämpfer" unterwegs ist. Entweder findet eine Beratung nicht statt, oder Merz ist komplett beratungsresistent.>


Das klingt sehr danach dass Merz ein Einzelkämpfer ist, der patschig Fehler macht. Ist das so?

Für mich spricht alles dafür. Ich habe nicht den Eindruck dass Friedrich Merz sich irgendwie mit dem Rest des CDU-Parteipräsidiums berät oder auch nur kompetente Berater in seinem Umfeld dulden würde. Merz ist in Personalunion Kapitän auf dem CDU-Schiff und die loose cannon auf dem Deck.

Vielleicht geht es eher um einen Strategiewechsel in der Partei, bei dem Merz einer der Vorturner ist. Ein Teil der Partei dürfte Interesse daran haben, WählerInnen aus dem Lager der AFD zurückzugewinnen und dafür deren Themen mitzunehmen. Später wäre man dann bereit, mit den FaschistInnen zu koalieren, wie es auch in anderen Ländern zunehmend populärer wird (Schweden, Finnland, Spanien...). Ansonsten müsste sich doch jetzt parteiintern ernsthafter Widerstand gegen Merz als Führer der Union entwickeln, zumal seine Einlassungen gegen Parteibeschlüsse verstoßen.

Die CDU ist wie jede größere Partei breit aufgestellt. Natürlich gibt es die Mitglieder und Funktionäre, denen Merz aus dem Herzen spricht. Nicht nur im Osten, auch im Westen laufen solche Exemplare herum. Hier ein Vertreter des "völkischen" Flügels: „Genuines deutsches Volk“ – Hamburger CDU-Politiker empört mit Aussage zu Einwanderung (Redaktionsnetzwerk Deutschland). Aber eine Parteiführung muss die gesamte Breite der Partei mitnehmen. Kohl und Merkel ist das gelungen. Friedrich Merz nicht. Ein großes Problem dürfte sein, dass er in der eigenen Partei im Grunde ein Fremdkörper ist. Dem Mann fehlen die Netzwerke, die seine Vorgängerin und sein Vorgänger hatten. Und er macht nicht den Eindruck, als wolle er sie aufbauen. Er ist ein klassischer Einzelgänger. Und auch bei BlackRock hat man wohl nicht den Mann, sondern sein Telefonbuch geschätzt.

Mit Carsten Linnemann hat er sich zudem einen Generalsekretär gesucht, der ebenfalls nicht gerade die Mitte der Partei verkörpert, der dafür aber wie eine jüngere Kopie von Merz wirkt. Frau Strack-Zimmermann hätte es vermutlich so ausgedrückt: "Der Flugzwerg und sein Mini Me".

Die nächste Nagelprobe dürfte der Umgang mit dem mittlerweile völlig in Verschwörungsmythen entglittenen ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen sein. Dass das erstinstanzliche Thüringer CDU-Kreisparteigericht den Parteiausschluss ablehnen würde, war von Anfang an zu erwarten. Die Frage ist, lässt Merz es jetzt bis zum nächsten Eklat dabei bewenden, oder geht er den Instanzenweg weiter?

Normalerweise wäre Friedrich Merz in der CDU schon lange erledigt. Aber er ist jetzt der dritte Vorsitzende nach Merkel. Annegret Kramp-Karrenbauer ist an der intriganten Thüringer CDU gescheitert, Armin Laschet eher an sich selbst. Wer sollte Merz nachfolgen? Ein Wüst oder ein Günther würden vermutlich von Teilen der ostdeutschen CDU binnen Monaten demontiert werden. Da schließt man lieber die Augen und verfällt weiter in Duldungsstarre.


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