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Umgang mit Schnelltests in der KiTA (Corona)

DB146, Lokschuppen, Freitag, 09.04.2021, 23:20 (vor 1111 Tagen) @ burz

Ok...Puh, ich gehe mal nicht auf jedes Detail ein. Aber auf die vermeintlich naheliegende Idee, die Tests weiterzuverkaufen, wäre ich auf Anhieb nicht gekommen. Aber ja, wenn man sich in größerer Runde zu Grenzen und Möglichkeiten von Tests zu Hause oder in der Schule austauscht, muss so etwas berücksichtigt werden. Letztlich ist der Weiterverkauf dann auch so naheliegend, dass man für diesen Fall direkt strafrechtliche Konsequenzen oder entsprechende Äquivalente für Jugendliche androhen muss.

Was die Lollytests angeht, wäre ich tatsächlich an weiteren Infos interessiert. Gibt es sie nicht in ausreichender Menge oder hat man wieder mal verplant sich frühzeitig um einen Bezug zu kümmern? Waren die Ergebnisse bei realistischen Testszenarien (noch) nicht befriedigend?

Bei den Lollytests gibt es verschiedene Varianten. Bei der Kita unseres Kindes werden in Kooperation mit der Uniklinik Köln zwei Mal in der Woche je 2 Lollytests durchgeführt. Dafür müssen die Kinder vor dem Gruppenraum 30 Sekunden lang an einem Stäbchen lutschen. Diese werden dann verpackt und für Pooltests (je Gruppe) verwendet. Die Kinder müssen dann ein zweites Mal 30 Sekunden lang an einem zweiten Stäbchen lutschen. Dieses wird auch verpackt, allerdings dann für eine individuelle PCR vorgesehen und auch verpackt. Dann gehts zur UK Köln, dort werden die Pooltests ausgewertet. Wichtig: Es handelt sich jeweils um eine richtige PCR, nicht um Schnelltests. Daher ist die Genauigkeit höher. Nachteil: Die Ergebnisse liegen erst am späten Nachmittag vor. Im Falle von positiven Kindern können also zwischenzeitlich Ansteckungen erfolgen. Das ganze hat eher wissenschaftlichen Charakter, um das Infektionsgeschehen in Kitas nachvollziehen zu können - auch hinsichtlich der Mutationen (welche breitet sich wie aus).

Findet sich in den Pooltests ein Hinweis auf eine Infektion, dann wird bei der betroffenen Kita-Gruppe auf die individuellen zweiten Tests zurückgegriffen. Auf die Weise kann man feststellen, wie viele Kinder positiv sind.

Die Kosten dürften - wenn man das außerhalb eines finanzierten wissenschaftlichen Projekts überall machen würde - deutlich höher sein als bei den Schnelltests (Transport zum Labor und PCR). Zudem das eingangs beschriebene zeitliche Problem. Ein PCR-Ergebnis kann einfach nicht binnen 1-2 Stunden vorliegen. Vorteil: hohe Sicherheit, d.h. nur wenige falsch negative/ falsch positive Befunde. Bis jetzt übrigens in 2 Monaten bei 106 Kindern genau NULL positive Fälle.

Vorteil für die Kinder: das Stäbchen können sie selbst in den Mund nehmen und es ist nicht unangenehm, daran zu lutschen. Ist ein Unterschied, gerade bei den U3 Kindern, ob ein Erwachsener da ein Teststäbchen weit in die Nase reinschiebt oder ob das Kind hier selbst tätig werden kann. Das klappt auch bei den U3 Kindern sehr gut, da war ich überrascht.

Insofern spricht m.E. vieles für einen Schnelltest 2 mal die Woche - und zwar einen solchen, bei denen das Stäbchen nur 1-2 cm in die Nase geschoben werden muss und dann jeweils 10-15 Sekunden in jedem Nasenflügel gedreht werden muss. Liefert ein Ergebnis in 15 Minuten - hat aber natürlich eine größere Unsicherheit als eine PCR. Gefahr insb. von falsch negativen Befunden.


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