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FR: Corona-Gipfel am Montag offenbar geplatzt (Corona)

Ulrich, Freitag, 09.04.2021, 11:35 (vor 1112 Tagen) @ guy_incognito

Bei manchen Politikern wie Michael Müller, Stephan Weil oder Tobias Hans habe ich den Eindruck, dass die schlicht (was die Mathe-Begabung angeht?) limitiert sind und auf Sicht fahren. Die erkennen einfach nicht, was uns in den nächsten Wochen drohen könnte.


Hans hat sich gestern bei Maischberger in ziemlich erbärmlicher Weise hinter einem Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts in Saarlouis versteckt. Dieses Urteil wurde aber vor fast einem Jahr bei sehr geringer Inzidenz und ohne angepasstes Infektionsschutzgesetz getroffen. Stattdessen hat er immer wieder auf seine tolle Teststrategie verwiesen und das man sich in der Vergangenheit dadurch gut gegen die hohen Zahlen auf französischer Seite schützen konnte. Komischerweise steigen die Zahlen derzeit aufgrund der britischen Mutante trotzdem deutlich. Hans hat kein abgeschlossenes Studium und wohl schon in der Vergangenheit seinen Lebenslauf mal gerne aufgehübscht. Irgendwie recht passend zu seinem aktuellen Auftreten ("Der Fuchs ist schlau, er stellt sich dumm, der Hans, der macht es andersrum.")

Ich habe es mir heute Morgen in der Mediathek angeschaut. Der Mann ist so hohl, der schwimmt sogar auf Milch. Angeblich hat sich bei den anderen Ministerpräsidenten schon vor vielen Jahren eingebürgert, vom "Landrat des Saarlandes" zu sprechen. Und Hans verbessert den Ruf wohl nicht gerade, ganz im Gegenteil. Peter Tschentscher hingegen gab ein gutes Bild ab. Allerdings ist es auch nicht sonderlich schwierig, sich von Hans positiv abzusetzen.


Michael Müller ist sowieso fernab von Gut und Böse. Dass er gerade turnusgemäß Vorsitzender der MPK ist, kann man einfach nur als großes Pech bezeichnen. Man kann nur hoffen, dass der Mann demnächst irgendwo landet, wo er keinen Schaden mehr anrichten kann.

Vor allem hat Michael Müller selbst Pech beim Denken. Das aber konsequent. Der Mann hat Karriere gemacht, weil er Klaus Wowereit den Aktenkoffer getragen hat. Er hat mit viel Glück bei den letzten Wahlen zum Abgeordnetenhaus vorne gelegen. Aber trotzdem hätte ihn die Berliner SPD damals in die Wüste schicken müssen. Im Verlauf der Legislaturperiode fiel die SPD in den Umfragen von Platz 1 auf Platz 3 hinter den Grünen und der Linken zurück. Im Hinterzimmer hat Müller dann einen Deal gemacht. Er legt das Amt des Berliner SPD-Vorsitzenden ab und tritt als Regierender Bürgermeister nicht wieder an. Dafür verlangte er den Platz 1 auf der Berliner Landesliste für die Bundestagswahl. Seitdem klar ist, dass Franziska Giffey für die SPD bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus als Spitzenkandidatin antritt, liegt die SPD im Land Berlin bei den Umfragen wieder vorne. Und das trotz der Querelen um die Aberkennung von Giffeys Doktortitel. Dies sagt eigentlich schon alles über Müller aus.

Mir hat ein SPD-MdB aus Berlin erzählt, dass sich Müller einmal vor großem Publikum darüber mokiert hat, dass der zu Beginn der Pandemie auf das Schütteln von Händen verzichtete. Ähnliche Bemerkungen von Müller gab es zudem, als der MdB recht früh einen MNS trug.


Über Stephan Weil bin ich dann schon überrascht. Der Mann war eigentlich immer recht pragmatisch und rational in seinem Auftreten. Ich bin mir bei ihm nicht wirklich sicher, ob ein intellektuelles oder ideologisches Problem zugrunde liegt. Fairerweise muss man hier anmerken, dass Althusmann das deutlich größere Übel in der aktuellen Situation wäre.

Bei Weil muss ich sagen, dass ich ebenfalls extrem enttäuscht bin. Die Rolle von Althusmann habe ich aktuell nicht auf dem Schirm. Ich weiß aber, dass er vorher bei eigentlich allen Intrigen innerhalb der niedersächsischen CDU mitgemischt hat.


Zum Glück gibt es noch Leute wie Tschentscher. Das war gestern bei Maischberger recht wohltuend, auch mal jemanden zu hören, der in der Lage ist, wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Entscheidungen miteinander zu verbinden. Natürlich hat er als Labormediziner auch einen ganz anderen Hintergrund als viele der Knalltüten in den Ländern.

Armin Laschet ist limitiert und zudem extrem schlecht beraten. Der fährt auf Sicht und zudem tut er alles, was ihm wie er meint auf seinem Weg ins Kanzleramt hilft. Markus Söder stellt sich aktuell cleverer an. Aber er hat das gleiche Ziel wie Armin Laschet und richtet sein Verhalten ebenfalls daran aus.


Armin Laschet versucht prinzipiell das Richtige zu tun. Die Betonung liegt auf prinzipiell. Er hat nur keine Ahnung, was das Richtige sein könnte und kann nicht strategisch denken. Wenn du ihm damals einen Drosten statt einem Streeck an die Seite gestellt hättest, wäre er heute vielleicht der große Pandemieheld. Wobei ich nicht weiß, wer ihm neben Streeck noch mit ins Ohr flüstert. Sein Koalitionspartner ist hier zumindest Teil des Problems statt Teil der Lösung.

Das ist der Expertenrat Corona des Landes NRW: https://www.land.nrw/de/expertenrat-corona. Da sehe ich außer Streeck niemanden, der formal irgendwie im engeren Sinne qualifiziert wäre. Michael Hüther ist mir Anfang des Jahres in einem Interview das Tagesspiegel aufgefallen. Dort kannte er nicht einmal den Unterschied zwischen PCR- und Antigentest. Zudem faselte er von Iris-Scans zur Erkennung von Covid-19-Infektionen. Laschets Chef der Staatskanzlei ist Nathanael Liminski, ein Hardcore-Katholik und Mitgründer der "Generation Benedikt".


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