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Danke, so sieht es aus! (Corona)

AgentScully, Ort, Donnerstag, 20.08.2020, 21:12 (vor 1953 Tagen) @ markus

Ja, wie gesagt, die Angabe bei u.a. Correctiv bezieht sich auf dieses Papier hier:
https://www.instand-ev.de/System/rv-files/340%20DE%20SARS-CoV-2%20Genom%20April%202020%2020200502j.pdf

Das enthält die Ergebnisse des ersten Ringversuchs zur Qualitätskontrolle der PCR-Tests.

Da steht auf S. 12 die Zusammenfassung der Ergebnisse, das ist vielleicht handlicher als die ausgedehnten Tabellen im Anhang, um den Punkt zu verdeutlichen. In Zeile 3 stehen die Ergebnisse von Probe 340060, die eine Spezifitätskontrolle ist. In der vorletzten Spalte die richtig negativen Resultate, daraus ableitbar die falsch positiven (100-richtig negative). Die Summe zeigt, dass das in diesem Papier ausgewiesene Ergebnis von 97,8 Prozent ein gewogenes arithmetisches Mittel aller Tests auf die einzelnen Gene ist.

Dieser Durchschnitt sagt aber nichts über die Spezifität eines real durchgeführten Tests aus. Warum? Weil die Vorschrift lautet, dass auf mind. zwei Zielgene getestet wird.

Nimmt man die auf Seite 12 ausgewiesenen Durchschnitte aller Teste, so wäre das bei Test auf das E- und N-Gen bei Probe 340060 eine falsch-positiv-Rate von 1,3% bzw. 2,4%; die Gesamthäufigkeit bei Test auf beide Gene beträgt dann 1,3%*2,4%=0,03% Bei zusätzlichem Test auf das RdRP-Gen (1,7%) landet man bei 0,0005%.

Bei dieser Überlegung noch nicht berücksichtigt ist die Möglichkeit, dass in die aggregierten Daten zwar sowohl ein Test auf das E- als auch einer auf das N-Gen als falsch positiv eingeht, dies aber in zwei verschiedenen Labors aufgetreten sein kann. Diese Kombination ginge dann zwar in die Berechnung der kombinierten Häufigkeiten aus den Durchschnitten als "falsch positiver Test" ein, sie wäre aber in einem realen Setting kein falsch positiver Test, denn dazu müsste dasselbe Labor für die beiden Gene falsch positive Ergebnisse ausweisen.

Die analogen Überlegungen wären für die beiden anderen Spezifitätskontrollproben 340062 und 340065 gültig.

Weiter hinten im Papier findet man die einzelnen Testergebnisse für die Tests der einzelnen Hersteller. Da kann man sich anschauen, ob und wie häufig der Fall auftritt, dass ein Test bei zwei oder mehr Genen falsch positiv anschlägt.

Also, sofern sich die Labors an die Vorschriften halten, sind falsch positive Ergebnisse äußerst unwahrscheinlich. Das gilt erst recht, wenn sie sich zusätzlich an die Vorgabe der Kassenärztlichen Vereinigung halten, dass bei positivem Test ein zusätzlicher, zweiter Test (also der gesamten Probe) vorzunehmen ist.

Siehe zu der ganzen Debatte auch diese beiden Artikel:

https://www.oberhessen-live.de/2020/07/21/was-es-mit-den-angeblich-falschen-corona-tests-im-vogelsberg-auf-sich-hat/

https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Vogelsbergkreis-streitet-mit-KV-ueber-falsch-positive-Corona-Tests-410713.html

aus denen klar hervorgeht, dass der Test auf mind. 2 Zielregionen üblich ist, erwartet wird, und auch vorgeschrieben ist.


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