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Positivrate zu Anzahl Tests (Corona)

Disco Stu, Donnerstag, 20.08.2020, 08:51 (vor 1956 Tagen) @ Ulrich

Es wurde doch in den letzten Wochen schon mehrmals das Argument gebracht, dass die steigende Anzahl an positiven Fällen wohl an der ebenfalls steigenden Anzahl an Testungen liegen kann.

Ich meine allerdings auch gelesen zu haben, dass einige das anhand von Zahlen nicht bestätigen können.

Die Zahlen stammen vom RKI.

Habe ich jetzt einen Denk-/Rechenfehler oder beachte etwas nicht ausreichend genug?

Weil die Anzahl der Positiv getesteten je 1.000 Tests ist im Vergleich zu Beginn wesentlich gesunken und in den letzten Wochen recht stabil.


Zu Beginn der Pandemie gab es recht restriktive Empfehlungen, wann getestet werden sollte. Man hatte die Befürchtung, man würde sonst die Labore überlasten. Da mussten eigentlich alle Symptome zusammenkommen, bevor überhaupt ein Test gemacht wurde. Entsprechend hoch war die Trefferquote.

Auch. Allerdings wollte man dadurch auch vermeiden, dass die potentiell möglichen falsch positiven Tests ins Kontor schlagen. Daher wollte man möglichst nur die Gruppe der Bevölkerung testen, bei der eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie tatsächlich infiziert ist.

Später hat man dann deutlich schneller getestet, vielfach auch bei Personen mit Kontakt zu Infizierten, ohne dass bei den Testpersonen konkrete Anzeichen auf eine Infektion vorlagen. Das hat zu einem starken Absinken der Trefferquote geführt.

Ich hatte vor einigen Wochen einen Bekannten, der Symptome gezeigt hatte (40 Grad Fieber, Husten). Er war bei insgesamt 3 Ärzten, die ihn nicht testen wollten, weil er keinen Kontakt zu einem bestätigten positiven Fall hatte. Da er unbedingt Sicherheit haben wollte, hat er dann noch einen vierten Arzt aufgesucht, der ihn letztendlich hat testen lassen. Das war vor der Reiserückkehr-Welle. Also scheint man auch da noch darauf bedacht gewesen sein, nicht "jeden" zu testen, sondern nur die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

Dass dann die Trefferquote von gut 0,6 Prozent bei einer gleichzeitig gestiegenen Zahl von Tests auf knapp ein Prozent anstieg, dürfte auf eine deutliche Zunahme des Infektionsgeschehens zurückzuführen sein.

Oder wir haben jetzt das Phänomen, was man vermeiden wollte, nämlich dass man anfängt ungezielt jeden zu testen, der quasi möchte, unabhängig davon, ob er Symptome hat und/oder Kontakt zu einem bestätigten Fall hatte, und aufgrund der niedrigen Prävalenz die falsch positiven ins Kontor schlagen.

In den letzten Wochen hat man begonnen, Urlaubsheimkehrer präventiv zu testen. Eigentlich hätte die Trefferquote jetzt wieder sinken müssen. Dass sie das nicht tut, das ist für mich ein schlechtes Zeichen.


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