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Frankreich und Saarland - Parallelen (Corona)

Kris, Sonntag, 10.05.2020, 10:27 (vor 1461 Tagen) @ Will Kane

Das Beispiel aus Lyon ist sicherlich ein Extrembeispiel, wie man die Bewohner eines Heimes auch ohne Schutzmaterialien wie Masken und Handschuh schützen kann und erfordert ein Maß von Selbstaufopferung der Mitarbeiter, wie das von niemandem erwartet werden kann. Aber es zeigt, was möglich ist und vor allem möglich gewesen wäre.

Es erstaunt mich schon ein wenig und wundert mich andererseits auch wieder nicht, dass es niemanden so recht wirklich zu interessieren scheint, was da eigentlich geschehen ist. Weil die Heimbewohner nicht ‚systemrelevant‘ sind, ohnehin nicht die Aussicht auf ein langes restliches Leben hatten, ein großer Kostenfaktor sind oder man vor dem Elend am liebsten den Blick abwendet?

Immerhin hat man im Saarland insofern die Konsequenzen gezogen, dass die Heime (Bewohner und Personal) nun durchgetestet und keine weiteren Infektionen festgestellt wurden. Wie es nach den Lockerungen in der Besuchsregelung weiter geht, wird man sehen.


Wenn ich mich recht erinnere, war die Ansteckungsgefahr und -dichte in Alten- und Pflegeheimen von Anfang an (also seit ca. Mitte März) kein Thema in der Öffentlichkeit. Evtl. hatte man dies von offizieller Seite nicht auf dem Schirm, war überfordert oder man hat es ignoriert.
Die Infektionszahlen und in der Folge Todesfälle sind ja nicht gerade gering.
Obwohl das Gesundheitsmanagement hinsichtlich der Vermeidung von Neuinfektionen und Versorgung der Erkrankten meiner Meinung nach bis letzte Woche sehr gut war, darf man das Nicht-Verhalten der Verantwortlichen in dieser Angelegenheit durchaus hinterfragen. Bei einer besseren Vorsorge und Vermeidung einer COVID-Infektion wären wahrscheinlich viele der älteren Bewohner noch am Leben.

"Systemrelevanz" würde ich durch "Produktivität" oder "wirtschaftlichen Faktor" ersetzen. Der mangelnde Respekt vor der Lebensleistung der alten Menschen oder zumindest die Erkenntnis der Schutzbedürftigkeit der klapprigen Alten kommt mir hierzulande auch ohne Corona zu kurz.


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