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So unterschiedlich werden die Maßstäbe heutzutage gesellschaftlich gesetzt (Sonstiges)

majae, Muc, Sonntag, 03.11.2019, 22:55 (vor 1629 Tagen) @ Sven

Die Gesetzeslage sieht so aus, dass Exhibitionsimus per Gesetz definiert wird, dass nur Männer die Täter sein können. Eine Frau, die von Polizisten angeklagt wurde wegen Exhibitionismus, wurde vom Richter freigesprochen, da es in Deutschland kein Gesetz gibt, das Frauen dies verbietet. Der Richter schien die Anklage auch für absurd zu halten. Hier schimmerte durch, dass es lächerlich sei, Frauen wegen Nacktheit in der Öffentlichkeit anzuklagen.

Tatsache. Wirkt schon sehr lächerlich und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das mit EU-Recht (Stichwort: Diskriminierung von Geschlechtern) verträgt und ist durch und durch sexistisch: Wenn sich eine Frau nackt zeigt, dann kann das ja gar nicht schlecht sein.

Was das Oben-Ohne angeht. Das ist doch ein gutes Beispiel für einseitigen Sexismus. Ich weiß nicht, wie du ausschaust, aber solltest du einen Top Körper haben, stell dich doch mal oben ohne irgendwohin und lass mal jemand anderen festhalten, wie viele Frauen dich ungeniert anstarren werden. Das ist eine normale Verhaltensweise. Schau mal einer Frau auf den Busen und du bist der schlimmste Sexist.

Was meinst du, wie das Verhältnis so ist? Männer die Frauen auf Brüste oder Hintern (angezogene!) starren, völlig ungeniert, in aller Öffentlichkeit und wo es den Betroffenen sichtlich unangenehm ist - verglichen mit Frauen, die Männer anstarren, die sich dabei unwohl fühlen? Was muss man sich als Mann anhören, wenn man an einem warmen Sommertag oben ohne auf der Parkbank sitzt und was eine Frau im Vergleich dazu, die ohne BH unter ihrem T-Shirt durch die Innenstadt läuft? Wie oft wird eine Frau in ihrem Leben auf ihren Körper reduziert, wie oft passiert das Männern?

Ist das so? Ich finde von Feministen nur Texte, die sehr einseitig in die Richtung von Frauen als Opfer und Männer als Täter gehen. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Gerade im sexistischen Bereich wie auch beim Thema Gewalt gibt es in umgekehrter Richtung extrem wenig.

Ich kann dir keine Links geben. Und klar, bei Feminismus geht es um die Stärkung der Frau, da spielt das dann eine eher untergeordnete Rolle, aber Antisexismus/Gendertheorie kritisiert alte Geschlechterrollen, u.A. eben auch um den Mann, der keine Emotionen und Schwäche zeigen darf. Und letzteres führt genau zu deiner beschriebenen Situation.
Auch wenn ich dir insofern recht gebe, dass Feminismus nicht selten übers Ziel hinausschießt und einfach anti-maskulin ist. Ist dann nach meiner Einschätzung meist jahrelang angestaute Wut. Und ich habe genug Feministinnen kennen gelernt, die mit der pauschalen Angriffen gegen das männliche Geschlecht nichts anfangen können.

Frage an dich: Hättest du das auch geschrieben, wenn ich Flüchtling wäre und anprangern würde, unter Generalverdacht zu stehen, zumindest bei Teilen der Bevölkerung? Oder fändest du es da daneben, das zu schreiben und du schreibst das nur bei diesem Thema? Eigentlich ohne Worte ...

Flüchtlinge werden halt tagtäglich diskriminiert, Jobsuche, Wohnungssuche, Alltag. Männer profitieren netto deutlich von Sexismus. Würde ich anfangen, alle Privilegien aufzuschreiben, die wir haben, ich wäre wohl morgen noch nicht fertig. Auch wenn sich das mittlerweile Schritt für Schritt ändert. Aber für jedes Beispiel, von Sexismus mit Männern als Opfer, findest du 100 Beispiele mit Frauen als Opfer.


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