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10 Jahre nach Sarrazin, im Jahre 2019 n. Chr. (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 01.11.2019, 10:54 (vor 1610 Tagen) @ Thomas

Schon erschreckend, so eine Zusammenfassung der Entwicklungen des gesellschaftlichen Rassismus in den letzten 10 Jahren, incl. Quellenangaben.

Wo kommen nur all die Rassisten her?
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/wo-kommen-nur-all-die-rassisten-her-kolumne-a-1294106.html

Was die alte Bundesrepublik angeht, so waren sie eigentlich schon immer da. Soziologen haben sich über viele Jahrzehnte mit dem Thema beschäftigt. Und herausgefunden, dass ein niedriger zweistelliger Prozentsatz der Bevölkerung ein Weltbild hat, das zumindest teilweise aus rechtsradikalen Versatzstücken besteht. Früher haben diese Menschen sich in der Öffentlichkeit zurückgehalten und falls sie zur Wahl gegangen sind ihr Kreuz bei CDU, CSU, SPD, FDP oder sogar den Grünen gemacht. Sarrazin hat aber in der Tat aber in der Tat eine Schleuse geöffnet. Seit ihm heißt es "Das wird man ja wohl sagen dürfen!". Und dann kam die AfD, und hat diese Leute aufgesammelt.

Noch deutlich schlimmer sieht es in den neuen Bundesländern aus. Dort wählt ein Viertel bis ein Fünftel Kandidaten wie den Faschisten Höcke oder den Nazi Kalbitz. Diese Entwicklung war schon lange absehbar. Schon in der DDR gab es rechtsradikales Gedankengut, teils weil das die "ultimative Opposition" gegen das dortige politische System war. Die politische Führung hat das ganze in der Regel unter den Teppich gekehrt. Ab 1990 sind dann führende westdeutsche Rechtsradikale nach Ostdeutschland gegangen, weil sie dort bessere Möglichkeiten für sich sahen.

Seit der Wende hat es in Ostdeutschland vielfach keine echte Abgrenzung zu Rechtsradikalen gegeben, die Übergänge zwischen CDU und AfD sind selbst heute noch teilweise fließend. Noch vor wenigen Tagen hat der stellvertretende thüringische CDU-Fraktionschef Michael Heym einer Koalition mit der AfD das Wort geredet. Ein Uwe Steimle darf noch immer beim MDR hetzen. Mittlerweile ist braunes Gedankengut dort so tief verankert, dass es vermutlich Jahrzehnte dauern wird bis liberalere Kräfte Oberwasser gewinnen.

Jetzt ist es meiner Meinung nach an der Zeit dafür zu sorgen, dass der Begriff "wehrhafte Demokratie" keine Worthülse bleibt. Wer rechtsradikale Parolen vertritt, der hat nichts im Öffentlichen Dienst zu suchen. Es ist beispielsweise unerträglich, dass ein Björn Höcke falls er wollte bereits morgen wieder in den hessischen Schuldienst zurückkehren könnte. Auch wenn das wohl nicht geschehen wird, wäre es meiner Meinung nach unumgänglich, diesen Schritt unverzüglich in die Wege zu leiten. Ein Mann, den man auf Grund seiner Aussagen gerichtlich bestätigt einen Faschisten nennen darf, der darf nie wieder vor einer Klasse stehen. Und es ist unerträglich dass rechtsradikale Prepper, etc. noch immer bei Polizei oder Bundeswehr im Dienst sind. Hier ist jeweils ein klarer Schnitt notwendig.


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