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Angst vor Verlust von Wohlstand (Sonstiges)

donotrobme, Münsterland, Samstag, 02.11.2019, 08:45 (vor 1630 Tagen) @ Hatebreed

Was ich eigentlich sagen will: Nicht alle ADF Wähler sind "verloren" oder Menschen, die man abschreiben kann/muss/sollte. Bildung im Sinne von Aufklärung, starker geschlossenen demokratischen (Parteien)Reihen, eine handlungsfähige Regierung, starke demokratische Strukturen vor Ort... so in etwa stele ich mir einen Lösungsansatz vor.

es sollte aber auch festgehalten werden, dass die aktuelle bundesregierung keinen guten Job macht.
Vor der Wahl wollten beide Parteien die große Koalition nicht mehr fortsetzen.
Damals gab es mehr oder weniger keine Opposition. Rückblickend wirkt es geradezu grotesk, dass die Grünen und Linken der Regierung vorgeworfen hat, zu wenig Flüchtlinge aufgenommen zu haben, während die zuständigen Behörden überfordert waren.

Selbst bei anderen größeren Entscheidungen, die beim Volk mehrheitsfähig sind, gibt die GroKo ein schwaches Bild ab.
- Die Bundeswehr gibt ein armseliges Bild gibt ab, seitdem die Wehrpflicht ausgesetzt ist.
- Die Energiewende gelingt nicht. Bei jeder neuen Stromtrasse gibt es massive Widerstände und ein Projekt genehmigt ist, dauert es gefühlt ewig. Das einzige merkbare ist, dass die Preise für die Netzentgelte steigen.
- Bahn Projekte, wie Stuttgart 21, oder der Flughafen BER, gelingen auch nicht. Die Bahn dient fast nur noch als Zielscheibe für Gespött.

Dann muss man leider auch festhalten, dass die Regierung bei anderen Fragen und Sorgen keine passende Antwort hat:

- Mietpreise in den Ballungszentren steigen zunehmend an. Eine Ende ist noch nicht Sicht. Ein wirksames Rezept dagegen gibt es, trotz Mietpreisbremse nicht.
- Die Altersarmut wird zunehmend ein Drohszenario. Gefühlt ist hier da einzige Rezept der Regierung, länger arbeiten zu lassen. Das mag für den ein oder anderen Büroangestellten zumutbar sein, ich frage mich aber, wie dies in Bereichen Handwerk oder Pflege umsetzbar sein soll.
Die Lösungsstrategie der Jugend ist es, sich zunehmend zu bilden und an eine Hochschule zu gehen, statt eine Ausbildung zu machen. Es gibt ja auch aktuell niemand, der einem mit Gewissheit sagen kann, dass man mit seinem Gesellenjob eine ausreichende Rente haben wird.

Ich möchte nicht behaupten, dass das einfach zu lösende Probleme seien. Auch mir fallen zu den oben genannten Problemen auf Anhieb keine Lösungsansätze ein, aber dafür sollten wir in den Ministerien Experten haben.
Ich kann den Unmut vieler verstehen, dass sie sich von der Politik nicht mehr vertreten fühlen.
Auch ich stand zuletzt bei der Europawahl vor dem Problem, wen ich da eigentlich noch guten Gewissens wählen konnte.
In so einem Fall ist dann Parole, "Wähle irgendwas, hauptsache nicht die AFD", zwar ein richtiges , gleichwohl ein schwaches Argument.

Wie jetzt in Thüringen, sehe ich leider nicht, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Welche Koalitionen sollen sich denn jetzt bilden, und wo haben die Parteien denn noch Schnittmengen, wenn sie ein Dreier- oder Viererbündnis eingehen? Und wie sollen die Regierungsparteien dann noch ihre Wähler vertreten, wenn sie aufgrund der komplizierten Koalitionen viele ihrer zentralen Wahlversprechen eindampfen dürfen?

In diesem Umfeld entsteht doch dann beim Wähler der Frust und zur Frustbewältigung ruft die AFD die einfachen Parolen aus.
Du magst zwar theoretisch bezüglich der "verlorenen Wähler" Recht haben, aber ich sehe aktuell keinen umsetzbaren Lösungsweg


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