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Wutrede vom Chef der deutschen Börse (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 07.06.2024, 20:23 (vor 562 Tagen) @ HoschUn
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 07.06.2024, 20:28

Das Beispiel mit dem Unternehmer ist ganz gut. Der Mindestlohn unterscheidet ja nicht nach Regionen (Ost / West vielleicht?), beim Bürgergeld orientiert sich die Unterstützung bei der Wohnung aber glaube ich nach dem lokalen Mietspiegel (oder Äquivalent). Und wir leben in einer Zeit von knappem Wohnraum und dementsprechend hohen (anteilige Ausgaben vom Einkommen dafür) Belastungen, die daraus resultieren. Der Vergleich Arbeit gg. Bürgergeld dürfte also relativ stark von der Region abhängen, in der man wohnt und Arbeit sucht. Ich vermute mal die einzige Chance für den Unternehmer in Heidelberg wird sein über Mindestlohn zu zahlen, oder?


Er sprach davon, dass er mit mehr Mitarbeitenden 20-30% mehr Turnover machen könnte. Ich weiß nicht, inwieweit es betriebswirtschaftlich möglich wäre, mehr zu zahlen, ohne ruinös zu arbeiten, aber ich kann schon verstehen, dass da kein Tatendrang aufkommt in dem Lohnsektor.
Das scheint aber ja auch eine generelle volkswirtschaftliche Idee der BRD zu sein. Man baut gutbezahlte Jobs ab, man muss nur in die Wirtschaftspresse schauen, in jeder Industriebranche werden aktuell massig Engineering und Verwaltungs-Jobs in den Osten verlagert, und beklagt dann den sogenannten Fachkräftemangel. Man müsse das im Zweifel mit Einwanderung regeln, gibt man sich dann abends im Heute-Journal ganz progressiv-liberal. Was das Großkapital damit eigentlich sagen will: Holt uns die billigen Arbeitskräfte aus dem Ausland ran, die uns Boomern den Popo abwischen, wenn wir in 10 Jahren nicht mehr können und die uns brav die Fenster putzen. Die letzten x% Engineering-Jobs am Standort Deutschland kloppen wir jetzt auch noch raus, sind eh viel zu teuer.


Was sind denn "Verwaltungs-Jobs" die in Zukunft nicht durch Automatisierung und KI ersetzt werden? Genauso wie Millionen dieser Jobs schon durch Computer statt Schreibmaschine vor 50 Jahren ersetzt wurden. Worüber reden wir denn bitte? Derartige Berufe haben null Zukunft auf lange Sicht. Nicht ganz so eindeutig ist mit "engineering", aber vieles davon wird in 20 Jahren auch ein Computer machen. Wir sollten uns darauf vorbereiten bzw. diesen Wandel leben, statt diesen aussterbenden Berufen nachzutrauern. Aktuell wird viel davon nach Osteuropa ausgelagert, aber auch dort wird es dieses Jobs in 20 Jahren nicht mehr geben.

Sales, Controlling, Industrial Engineer, Entwicklungsingenieur, Marketing Manager, HR Manager, Projekt Manager. Da ist alles bei, wir reden nicht von Produktion.
Schön und gut, ersetzt durch KI. Also doch kein Fachkräftemangel? Oder wo fehlt es den deutschen Konzernen jetzt an Fachkräften, um den Durchbruch à la Nvidia, Microsoft, Apple und co. zu schaffen, wo dann wieder junge in Deutschland lebende Menschen gesucht werden? Weil man steht ja kurz vor dem Kollaps, aufgrund fehlenden Personals, wenn man so die deutsche Industrie hört.


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