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Wutrede vom Chef der deutschen Börse (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 07.06.2024, 17:55 (vor 562 Tagen) @ DB146
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 07.06.2024, 18:07

Wenn eine Statistik vom stark linksgrün gefärbten Schmierblatt Spiegel veröffentlicht wird und die Quelle die aktuelle linksgrüne Regierung ist, dann ist sie sicher völlig glaubwürdig und auf keinen Fall vorab bereinig und schöngerechnet worden. Sorry, aber ich glaube solchen Mist einfach nicht. Ich sehe das allein schon bei meinem Arbeitgeber, wie viele Stellen in den unten Endgeldgruppen plötzlich unbesetzt bleiben, auf die es vorher immer eine ordentliche Menge Bewerber gab. Aus dem Bekanntenkreis habe ich Ähnliches gehört. Dem was ich sehe, traue ich deutlich mehr als dem, was diese Regierung sich zusammenlügt.


Und die kündigen und rutschen freiwillig ins Bürgergeld ab?
Oder findet ihr niemanden, weil ihr zu unattraktiv geworden seid?

Ein extremer Niedriglohnsektor ist volkswirtschaftlich übrigens auch nicht dienlich.

Das ist halt auch ein Problem.
Vor ein paar Tagen war ein Heidelberger Unternehmer im Heute-Journal, der ein Gebäudeserviceunternehmen hat. Beispiel Glasreinigung von großflächigen Bürogebäuden (Unternehmensgröße: 800 Mitarbeiter/innen). Stand da im feinen Zwirn und hat ganz mitleidig beklagt, dass er keine Leute findet, obwohl er wie wild suche. Interviewed hatten sie dann auch einen Herrn aus Albanien, der gerne noch eine Ausbildung bzw. Weiterbildung zum Meister machen wollen würde. Gezahlt wird in der Firma der branchenübliche Mindestlohn, also 13,5 €. Jetzt kann sich jeder einmal ausrechnen, was dabei rumkommt, wenn man, sagen wir mal, 10 Stunden an 5 Tagen in der Woche arbeitet.
Ich kenne Heidelberg ganz gut, wunderschöne Stadt. Mietpreise pro qm² gut und gerne das Doppelte von Dortmund oder Wuppertal. Kann sich jeder ausrechnen, wie weit man damit kommt, mit den 13,5 €. Da geht es dann nicht mehr darum, so wie bei den Gastarbeitern und deren Maloche z.B. im Bergbau vor 50 Jahren, mit harter Arbeit und eisernem Sparen einen kleinen Wohlstand aufzubauen, sodass es der Nachfolgegeneration etwas besser geht. Da geht es dann nur noch darum, so gerade eben die Miete und Fixkosten tragen zu können. Und dann "from paycheck to paycheck" bis zur Rente.

Jetzt kann man sich überlegen, ob man so etwas möchte, wie in den USA, eine komplette Verabschiedung des Sozialstaates. Wer keinen Job hat, pennt unter der Brücke. Um in den Städten zu leben, brauchen solche Leute dann 2-3 Jobs. Was am Ende politisch dabei rauskommt, sehen wir ja.
Letztlich funktioniert eine gesellschaftliche Ordnung nur so lange, wie jeder Mensch (im Großen und Ganzen, gesellschaftlich betrachtet) eine echte Chance hat, im Leben weiterzukommen. Egal wie. Ob mit knallharter Arbeit oder mit einem Bildungsweg. Ist das nicht mehr gegeben, wird's irgendwann rustikal. Übrigens der größte Albtraum Pekings, dass es irgendwann mal der Nachfolgegeneration wohlstandsmäßig schlechter geht, als den eigenen Eltern, also quasi unsere Entwicklung der letzten ~10 Jahre. Dann kollabiert nämlich das schöne Überwachungs- und Drillsystem Pekings in Lichtgeschwindigkeit.

https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/heute-journal/heute-journal-vom-4-juni-2024-100.html


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