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Umfrage ist wenig vertrauenswürdig (Politik)

Ulrich, Montag, 06.11.2023, 11:03 (vor 776 Tagen) @ Zoon
bearbeitet von Ulrich, Montag, 06.11.2023, 11:10

Ich war es nicht. Aber die Fakten sehen nun einmal so aus:
- 2018 erzielte Trump bei den Midterms eine herbe Niederlage.
- 2020 verlor Trump die Präsiwahl
- 2022 erzielte die Partei des amtierenden Präsidenten das beste Ergebnis bei den Midterms seit 40 Jahren entgegen der angekündigten roten Welle
- 2023 haben die Dems fast alle Wahlen gewonnen, die für sie zu gewinnen waren.

Trotzdem gibt es in den USA eine seltsame Stimmung. Objektiv ist die Wirtschaftslage deutlich besser als gegen Ende der Präsidentschaft von Donald Trump. Subjektiv sehen das aber viele Menschen anders. Und es gibt auch bei Teilen der Anhänger der Demokraten eine Stimmungslage, die eher gegen Joe Biden ist. Zwar nur anekdotisch, aber mein Bruder war vor ein paar Monaten in New York City mit dem Taxi unterwegs. Der schwarze Fahrer rechnete sich zwar grundsätzlich den Demokraten zu. Aber er meinte, er würde bei der nächsten Wahl nicht für Biden, sondern für Trump stimmen.

Es gibt mittlerweile einige Joe Biden durchaus zugeneigte Menschen, die ihn zum Rückzug von einer erneuten Kandidatur bewegen wollen. Aber ob er Beratung noch zugänglich ist? Macht abzugeben ist immer schwierig. Dabei könnte er so einen Schritt sehr gut rechtfertigen. Nicht (nur) mit seinem Alter. Sondern auch damit, dass er sich im letzten Jahr seiner Präsidentschaft gleich zwei Weltkrisen widmen muss. Einmal haben wir die russische Invasion in der Ukraine, und einmal den durch die Verbrechen der Hamas ausgelösten Krieg im Gazastreifen. Und die Republikaner stünden zwar noch im Konflikt mit dem demokratischen Präsidenten, aber nicht mehr mit dem Kandidaten für die nächste Legislaturperiode. Eventuell würde das den Konflikt mit dem Repräsentantenhaus entschärfen.

Die Umfrage ist wenig vertrauenswürdig, um den Ausdruck fake poll zu vermeiden. 600 Befragte pro Bundesstaat, Befragung durch Anruf mit unbekannter Telefonnummer (wer geht denn da an das Telefon?), keine Angaben zur Zusammensetzung der Befragten (alte Leute mit Festanschluss?) usw. Das klingt ja schon danach, dass man den Auftrag hatte, miese Zahlen zu liefern, damit die NYT ihren Bericht ordentlich geklickt bekommt.

Es ist immer wieder überraschend, wie schlecht aufgestellt die US-Meinungsforscher bezüglich der Situation in den einzelnen Bundesstaaten sind. Und das, obwohl die für die Präsidentschaftswahl und die Zusammensetzung des Parlaments entscheidend sind.


Nächste Woche ist in den USA election day für mehr als 20 Mio. Wähler. Ich schlage vor, wir warten mal ab, wie die ausgehen.

Und noch etwas: es ist sehr unwahrscheinlich, dass Trump der Kandidat seiner Partei werden wird. Der hat mit zig Prozessen zu tun, hat gar keine Zeit für Wahlkampf, wird vor der Nominierung wahrscheinlich schon verurteilt sein usw. Es ist viel wahrscheinlicher, dass beim Nominierungsparteitag ein Überraschungskandidat präsentiert wird so wie der unbekannte Mike Johnson gerade Speaker wurde.

Ich sehe niemanden, der Trump bei der Kandidatenaufstellung der Republikaner schlagen könnte. Der würde seine Anhänger selbst aus dem Gefängnis heraus mobilisieren, und der Rest des Kandidatenfeldes ist zersplittert. Trump reichen vermutlich weniger als 30 Prozent der Stimmen.


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