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Interessante Einschätzung (Sonstiges)

markus, Montag, 07.06.2021, 22:37 (vor 1026 Tagen) @ Litze


Das Rentenniveau wird schrittweise an das Westniveau angepasst. Dummerweise profitieren davon fast ausschließlich diejenigen, die bereits in Rente sind. Deren Rentenpunkte sind dann mehr wert und da fließt dann auch tatsächlich mehr Geld. Alle anderen haben davon eher wenig, weil der Rentenpunkt gleichzeitig teurer wird. Das Lohnniveau müsste entsprechend ansteigen, um den teurer gewordenen Rentenpunkt zu verdienen. Es nützt nichts, wenn zwar der Rentenpunkt an Wert gewinnt, gleichzeitig aber weniger Rentenpunkte erworben werden, weil das Gehalt gar nicht im gleichen Umfang mit ansteigt.

Der Mindestlohn sieht allerdings keinen Unterschied zwischen Ost und West vor. Der Tarifvertrag für Leiharbeiter sieht eine Angleichung zwischen Ost und West vor. Da ist schon etwas Bewegung drin, damit auch die Gehaltsentwicklung auf Westniveau ansteigt. Viele andere Tarifverträge hängen aber nach wie vor an bestimmte Regionen (nicht einmal unbedingt an Ost und West sondern auf Bundeslandebene). Sehr viele Arbeitgeber sind zudem gar nicht mehr tarifgebunden mangels Organisationsgrad. AfD wählen bringt leider gar nichts.


Das AfD wählen, nichts bringt, ist vollkommen richtig. Ich habe extra ein paar Beiträge vorher im Strang fett hervorgehoben, dass es keine Rechtfertigung gibt, rechtsradikale Parteien zu wählen.

In die Gewerkschaft eintreten schon mehr. Tut nur kaum noch jemand. Im Gegenteil verlieren Gewerkschaften seit vielen Jahren Mitglieder. In den Fällen gilt dann das Prinzip Angebot und Nachfrage. Solange ein Unternehmer für die Bezahlung noch genügend Leute findet, solange wird er sich denken, dass er offenbar gut genug bezahlt.


Mit dieser Argumentation hätte es keines Mindestlohnes bedurft. Solange es eine Putzfrau gibt, die für 3 Euro die Stunde den Wischer schwingt, solange wird sich der Unternehmer denken, dass er offenbar genug bezahlt.

Oder um es noch weiter zu treiben: Solange eine Frau für zwei Euro weniger die Stunde arbeitet, als ihr männlicher Kollege, ist es ziemlich dämlich, einen Mann einzustellen...

Richtig. Aus den Gründen gibt es einen Mindestlohn als Untergrenze. Zudem gibt es Diskriminierungsverbote. Jemanden aufgrund des Geschlechts schlechter zu bezahlen ist keine so gute Idee. Der Staat kann aber nur begrenzt eingreifen wegen der Tarifautonomie. Er kann Mindestniveaus und auch Höchstgrenzen festlegen ohne das zulässige Maß zu überschreiten. Deshalb gibt es z.B. Dinge wie den Mindestlohn, mindestens 20 Tage Urlaub, eine Höchstarbeitszeit und Mindestruhezeiten. Alle was darüber hinausgeht wird entweder in kollektiven Tarifverträgen oder in individuellen Arbeitsverträgen festgelegt. Und da obliegt es jedem Arbeitnehmer selbst, ob er lieber nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage für sich selbst verhandelt, oder es lieber über die Gewerkschaft probiert.

Es gibt einige wenige Branchen da funktioniert das Prinzip Angebot und Nachfrage sehr gut wie z.B. in der IT Branche. Da treffen wenige Bewerber auf viele Stellen. Bei den einfacheren Tätigkeiten irgendwo in der Produktion sieht das leider anders aus. Diese Leute sind oft nicht in der Lage, selbst mit dem Chef zu verhandeln. Die hätten eigentlich eine Gewerkschaft nötig, die das für sie erledigt. Aber statt den Mitgliedsantrag zu unterschreiben, passiert das Gegenteil und die Leute treten aus. Wir haben starke Arbeitnehmerrechte, die leider immer seltener genutzt werden. Und die Unternehmen nutzen das zu ihrem Vorteil aus.


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