Spielerisch -> Planlos Mental -> Charakterlos (Spieltage)

DanVanKes, Montag, 20.12.2021, 00:00 (vor 1472 Tagen) @ CHS
bearbeitet von DanVanKes, Montag, 20.12.2021, 00:05

Das ist der BVB zum Ende der Hinrunde 21/22

Zunächst aber das Positive, das geht schneller

Kobel - Mein Gewinner der Hinrunde, winzige Fehler und eine sehr hohe Konstanz in der Leistung, wirklich ein grandioser Keeper und ich hoffe seine Entwicklung geht so positiv weiter

Meunier - Respekt, dass er sich aus dem Loch des letzten Jahres herausgekämpft hat. Deutlich stabiler, selbstbewusster und Offensiv ein ordentlicher Faktor. Noch mit kleineren Wacklern, aber auch da kann man nur hoffen, dass es positiv weitergeht

Jude für sein Alter auch schon nah an einer Führungspersönlichkeit, wenngleich er mit in manchen Zweikämpfen einfach zu theatralisch zu Boden geht, da muss er einfach wegkommen von

Sicher könnte man Julian Brandt hinzufügen, nur der muss sich jetzt mal länger beweisen, als nur ein paar Spiele, dafür hat er zu lange schleifen lassen und auch jetzt ist noch viel Fahrigkeit in seinem Spiel drin

Tja, der Rest ist mittlerweile wieder die spielerische Tristesse der Vorjahre, die man irgendwie nach den ersten 5. Spieltagen (19.09 (!) 2021) verschwunden erhofft hatte, deutlich spektakulärer, offensiv geprägt und auch die Spiele danach wurden souverän bestritten, aber irgendwie kehrt damit dann auch wieder der Schlendrian ein, statt weiterhin das Glück zu erzwingen, ergab man sich in Amsterdam von Minute 1 an und ließ sich, um 1-2 Tore zu niedrig, vermöbeln. Niederlagen gegen Gladbach, Leipzig und gestern Berlin wieder geprägt von Lustlosigkeit und mangelnder Arbeitseinstelllung. Dazwischen das Ausnahmespiel gegen Bayern und Siege die mit minimalen spielerischem Aufwand (Besiktas, Fürth, Stuttgart) gewonnen wurden, aber gerade die Bundesligaspiele auch anders hätten enden können.

Es ist das Bild der Borussia was man kennt. So viele Spieler die Offensivstark sind, aber die keinen Weg finden sich 90 Minuten darauf zu konzentrieren, Torchancen zu kreieren und die GIER auf TORE von Minute 1 bis Minute 90+X an den Tag legen, gegen tiefstehende Gegner bei Ballverlust die Defensive unter Druck setzen und Gegner mit Läufen zur Grundline, mit Doppelpässen oder Distanzschüssen zu bekämpfen, statt langen Pässen von der Mittellinie oder dem dreifachen Übersteiger und einer Pirouette den Ball ins Tor tragen wollen.

Gestern in der Schlussphase war es so bezeichnend, dass es nach dem Anschlusstreffer nicht gelang mit diesen Leuten auf dem Platz noch Druck, Chancen oder gar Tore zu kreieren, weil da einfach kein Wille vorhanden war. Das weiß in der Bundesliga auch fast jeder Gegner, lass die Borussia mal machen, irgendwann laufen die eh nicht mehr und wir können uns ins Spiel kämpfen.

Wenn man die BVB Spiele gerade in den letzten Wochen aufmerksam verfolgt hat, sah man den spielerischen Negativtrend zusehends und nur mit größtmöglichem Wohlwollen konnte man aus den Spielen gegen Besiktas oder Fürth irgendwas positives herausziehen.

Die Mannschaft geht spielerisch am Stock, klar gab es einige Verletzte, aber auch die Ersatzspieler sind eigentlich vom Potenzial her in der Lage bundesligatauglich aufzutreten, was sie dann aber oft nicht machen und das einfach weil die Spieler nicht gewillt sind ehrgeizig, mutig und gierig auf den Platz zu gehen, mit dem Ziel, als Team gemeinsam Spaß zu haben bzw. Offensiv das Spiel zu gestalten 90 Minuten lang und nicht nach dem 1:0 sagen, ach komm jetzt ruhen wir uns mal XX Minuten aus bis zum Abpfiff, nur um dann das Spiel beinahe (Fürth/Stuttgart/Augsburg/Hoffenheim) oder ganz (Hertha, Bayern) aus der Hand zu geben.

Letztlich ist aber der schlecht zusammengestellte Kader auch nur ein Spiegelbild von Dampfplauderer Aki Watzke, dessen Schönrederei und sich hinter den Bayern verstecken. Das geht doch auch an keinem Spieler vorbei, wenn nicht von oben im Verein, gerade öf­fent­lich­keits­wirk­sam alles vorgelebt wird.

Man ließt den Satz wie „Jede andere Liga wäre einfacher zu gewinnen“ kann man nur entgegnen NEIN, mit dieser Einstellung welche die Mannschaft auf dem Platz, an den Tag legt wäre man in anderen Ligen in ganz anderen Tabellenregionen, fernab der CL. Man kann auch in dieser Liga Meister werden, muss nichtmal die direkten Duelle gegen Bayern gewinnen, sondern die anderen Spiele 100% konzentriert angehen und solche blutleeren Auftritte wie gestern, klar kann man auch mal haben, aber nicht so viele in einer Hinrunde (Freiburg,Gladbach,Lissabon,Amsterdam,Hertha,Fürth).

Man kann am Ende froh sein in einer dahinvegetierenden Bundesliga zu sein und die CL quasi sicher zu haben, aufgrund noch schwächerer Konkurrenten, selbst mit so einer spielerischen Armut und fast nur durch individuelle Leistungen erzwungene Punktgewinne ist man auf dem 2. Platz in der Liga.

Wird sich das irgendwann ändern?
VIELLEICHT, wenn die Bundesliga in 2-3 Jahren endgültig gestorben ist und sich grundlegend etwas ändern, denn ausgehend davon dass Bayern Abo-Meister wird (Weil Teams dahinter Mut, Konzept und Gier fehlt) oder nicht, die Spannung ist in der Liga nicht da...Okay wer bekommt die anderen beiden CL Plätze und wer steigt ab, aber alles andere ist doch weit entfernt von Spannung....Das Rad der Zeit bleibt nicht stehen, aber wohin führt der Weg?