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Ernsthafte Frage (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Sonntag, 19.12.2021, 13:35 (vor 1473 Tagen) @ Knolli

Das ist witzig, weil der große Vorwurf vor nicht allzu langer Zeit war, man würde bei der Verpflichtung von Spielern zu sehr nur auf die fußballerische Qualität schauen und Körperlichkeit und "Mentalität" hinten anstellen. Daraus folgten dann Transfers wie Can, Schulz und Wolf.

Ob dieser „große Vorwurf“ überhaupt berechtigt war ist in meinen Augen fraglich. Aber auch wenn man dieser Kritik gefolgt ist, blieb immer noch die Frage, warum man (übertrieben dargestellt) von einem Extrem ins andere fallen musste.

Schulz ist ein fußballerisch nicht sehr hoch begabter Spieler, den seine Physis und seine Schnelligkeit (und durchaus auch Dynamik) auszeichnet. Das limitiert ihn als Spieler. Nagelsmann hat für ihn, der bei der Hertha nur als Ergänzungsspieler zu Zuge kam und sich bei Gladbach nicht nur aufgrund von Verletzungspech nicht durchsetzen konnte, eine Rolle gefunden, in der seine Schwächen nicht so sehr ins Gewicht fielen und seine Stärken zur Geltung kamen. Dies war allerdings in einem Team, das ein spezifisches System spielte und eine spezifische Spielwiese pflegte und bei einer spezifischen taktischen Ausrichtung. Alles ein wenig mit Underdogcharakter. Was allem widersprach, was bei uns als Spitzenteams auf Dauer notwendig war und ist. Es war auch nur eine einzige Saison, in der Schulz überzeugen konnte.

Sehr ähnlich war es auch bei Wolf. Der galt bereits als Flop. Bis Kovac als Trainer der SGE für einen Fastabsteiger ebenso einen sehr spezifischen Spielstil, ein sehr spezifisches System und sehr spezifische taktische Maßnahmen implementierte, die zu diesem Kader passten. Und einzelne Spieler eine spezifische Position und Rolle zugewiesen bekamen, in der sie (oftmals ebenfalls spielerisch-technisch limitierte Fußballer) ihre Stärken (meist im physisch-läuferischen Bereich) für die Mannschaft nutzbringend einbringen konnten. Wolf war einer von ihnen. Fußballerisch nicht so limitiert wie Schulz, aber eben auch begrenzt. Und viel mehr als eine Saison, in der er überzeugen konnte. hatte er auch nicht vorzuweisen.

Can ist aus München fort, weil er gesehen hat, dass er sich dort nicht wird durchsetzen können. In Leverkusen zeigte er durchaus ansprechende Leistungen, blieb aber nur relativ kurze Zeit, weil er die Chamc ehrtet . Zu Liverpool in die PL zu wechseln . Auch wenn es nicht nicht das Liverpool Kloppos war, so war das Niveau des Kaders doch höher einzustufen dies in Leverkusen der Fall war. Eine richtige Position konnte Can dort auch nicht finden. Er wurde immer wieder auf Positionen eingesetzt, die für eine gewisse Zeit durch verletzungsbedingte Ausfälle besetzt werden mussten. Diese Rollen hat er dann auch ordentlich bekleidet, aber nie so überzeugend, dass man ihm diese Position endgültig überlassen hätte. Ein wesentlicher Grund, warum er zu Juve wechselte, die für das defensive Mittelfeld einen Spieler benötigten. Nur konnte er sich dort auf dieser Position auch nicht durchsetzen, weil er als spielerisch zu schwach eingestuft wurde. Was ihn dann zum Wechsel zum BVB brachte. Can betont immer gerne, dass er nicht nur als Spieler wahrgenommen werden möchte, dessen Stärken im physischen Bereich und im Einsatzwillen liegen, sondern auch als spielerisch fähiger Spieler. Die Frage ist nur, ob seien spielerischen Fähigkeiten für ein ambitioniertes Spitzenteam reichen.

All dies war in der Fußballwelt bekannt. Und somit auch den Verantwortlichen beim BVB. Ein Club mit dem Anspruch, die Position als Nr. 2 in einer der führenden europäischen Ligen zu behaupten und auszubauen und dann die Chance auch auf einen Meistertitel wahrzunehmen, wenn die Nr.1 einmal schwächen sollte. Und mit dem Anspruch, nicht nur in der Top 20 Europas zu bleiben, sondern sich auch ein klein wenig nach oben zu entwickeln. Dafür benötigt man allerdings Spieler, die in ihrem ‚Gesamtpaket‘ zum einen wesentlich flexibler sind als insbesondere zwei der drei oben genannten. Und zum anderen müssen sie spielerisch auf einem deutlich höheren Niveau sein. Wobei sich spielerische Stärke und engagiertes Spiel nicht ausschließen. Sie sind im Gegenteil zwei Seiten einer Medaille.


Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass es für den BVB sehr schwierig ist, Spieler zu bekommen, die ein hochwertiges Gesamtpaket mitbringen. Konnte ja aber auch keiner ahnen.

Glaube ich eher nicht.


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