Totalversagen der Politik (Corona)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Freitag, 11.12.2020, 11:00 (vor 1843 Tagen) @ 1890er

Ich glaube, wir sind vollkommen einer Meinung.

Allenfalls beim Punkt Kommunikation gehen wir ein Stück weit auseinander.
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man 80 Millionen Bürgerinnen und Bürger in einem solch heterogenen Staat im Oktober hätte in den Lockdown zwingen sollen, wenn doch selbst im November, als die jetzige Entwicklung sogar für Laien wie mich keine Spekulation mehr, sondern schon einfachste Mathematik war, so unfassbar viele Menschen mit dem Kopf geschüttelt haben oder sogar offen protestierten.

Jein, das geht schon. Man muss nur rechtzeitig damit beginnen, gebetsmühlenartig die Maßnahmen immer und immer wieder zu erläutern. Die kommunizierten Kennzahlen sind aus meiner Sicht auch falsch. Nicht irgendwelche Inzidenzen sind wichtig (also natürlich schon bei sehr hohen Zahlen), sondern der Gradient zwischen den Wocheninzidenzen.

Es ist die Politik, die heterogen agiert. Wenn sie es nicht in dem Maße täte, bzw. früher geschlossener agiert hätte, wäre uns viel Kummer erspart geblieben.

Die gesamte Population von 80 Mio ist recht träge, wenn sie einmal in Fahrt kommt, dauert es eben, sie wieder auszubremsen. Hinzu kommt das Totzeitglied aus Infektions-, Test- und Meldezeitraum.

Anfangs wirst du mit Sicherheit wieder die Querdenker-Spinner haben, das wird sich aber alles nach einigen Wochen von selbst regeln.

Wenn der Gradient der Neuansteckungen dann erst einmal deutlich negativ geworden ist, kannst du eigentlich schon verantwortungsbewusst lockern.