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Totalversagen der Politik (Corona)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Freitag, 11.12.2020, 10:07 (vor 1843 Tagen) @ 1890er

Das Totalversagen der Politik ist leider auch ein Totalversagen der Gesellschaft.

Politik und Gesellschaft sind aber keine Gegensätze, sondern bedingen sich gegenseitig. Dass an der Spitze einiger Landesregierungen ziemliche Flachpfeifen sitzen, liegt auch an den gesellschaftlich etablierten Auswahlprozessen.

Ich will nicht wissen, was hier losgewesen wäre, hätte man vor 5 Wochen (sprich: als es nötig war) die Maßnahmen umgesetzt, die jetzt auf uns zukommen. Leider verstehen viele den Ernst der Lage erst, wenn es zu spät ist. Einige realisieren es ja jetzt noch nicht.

Es ist aber auch eine Frage der Kommunikation nach außen und ob sich politische Entscheidungsträger der Verantwortung stellen.

Der Infektionsforscher Meyer-Hermann war Mitte Oktober bei einer Sitzung von Merkel und den Ministerpräsidenten und hat in recht dramatischer Weise den Ernst der Lage geschildert ("Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern schon zwölf" oder so ähnlich).

Am Ende stand wieder ein fauler Kompromiss, durch den wirklich viel Zeit verplempert wurde.

Ich persönlich habe auch manchmal den Eindruck, dass es bei manchen Ministerpräsidenten nicht nur Ignoranz ist, sondern ein intellektuelles Problem. Merkel muss du nicht erklären, was eine Exponentialfunktion und deren Auswirkung im konkreten Fall ist. Bei Kretschmer oder Schwesig bin ich da nicht so sicher.

Der auf diversen Ebenen verschenkte Sommer ist natürlich eine andere Geschichte. Ich kann zwar menschlich verstehen, dass man in diversen Behörden eine Verschnaufpause dringend nötig gehabt hat, aber man hatte im Oktober ja tatsächlich den Eindruck als wäre man beispielsweise in den Schulen teilweise regelrecht von den erneut steigenden Zahlen überrascht worden.

Es war und ist eine Mischung aus Dekadenz, gefühlter Überlegenheit und Kaninchen vor der Schlange-Mentalität. Dass sich Wirtschafts- und Finanzministerium z.B. nicht schon im Sommer zusammengesetzt und beraten haben, wie man möglichst schnell Hilfen für Unternehmen im Falle eines Lockdowns zur Verfügung stellen könnte, ist schlichtweg ein großer Witz.

Fast so groß wie der Witz, dass Leute wie Altmeier immer noch in einer politischen Entscheidungsposition sitzen, aber das ist ein anderes Thema.


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