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Viel zu brav (BVB)

Nolte, Sonntag, 05.11.2017, 17:44 (vor 2967 Tagen) @ Scrutinizer

Liegt - da komme ich zurück zu meinem vorherigen Post - an meiner Berufs- und Aufgabenwahl. Niemand ist verantwortlich dafür, mich zu motivieren, außer ich selbst. Ich bin erwachsen, kein Kind, das betüddelt und bespaßt und gehätschelt werden muss, sondern für mich selbst verantwortlich. Also habe ich mir etwas gesucht, was mich genuin begeistert. Weil ich dann auch Arschloch-Chefs gut ertragen konnte und kann. Und ich hatte schon einige davon. :)

Ich spreche ja, und auch ich muss mich wohl wiederholen, nicht vom Betüddeltwerden. Auch nicht vom Bespaßen oder Verhätscheln. Es kommt natürlich auch auf den Job an. Wenn ich aber hochmotiviert in ein Projekt gehe, an dem ich mit Kollegen arbeiten muss, die dann ihre Aufgaben nicht, nur langsam, und/oder in schlechter Qualität machen, sodass ich meine Arbeit nicht meinen Ansprüchen gemäß machen kann, wirkt sich das eben auf meine Motivation aus. Irgendwann bin ich frustriert. Das hat mit den von dir genannten Begriffen nicht das Geringste zu tun.

Im Gegenteil: Manchmal kann man als Führungskraft die Motivation auch hochhalten, indem man eben nicht bespaßt und betüddelt, sondern im Gegenteil die Ansprüche hoch schraubt und das Tempo anzieht.


Ich habe von Bayern-Fans meines Umfelds Kritik an Ancelotti gehört, aber kein Verständnis für die Luschi-Auftritte der Spieler. Noch nicht mal für Thomas Müller, sondern da war man sauer, dass er sich, wenn er spielte, nicht aufgedrängt hat.

Dann haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Vom tollen Klima unter Bosz wurde in den höchsten Tönen geschwärmt, auch wie überzeugt sie von seinem System wären.

Vielleicht ist das Klima ja zu toll? Du hast ja den Vergleich zu den Bayern gebracht: Die hatten seit Jahr und Tag Uli Hoeneß da, der antizyklisch immer auf die Euphorie-Bremse getreten hat, wenn es gut lief. Als er sich aus dem Management etwas zurück zog, kamen die Gutelaune-Onkel Klinsmann und Nerlinger und prompt lief nicht mehr viel, bis dann Matthias Sammer kam, der Hoeneß' Rolle übernahm. Da wusste jeder Spieler zu jeder Zeit, dass er gewaltige Probleme bekommt, wenn er nicht mit hundertprozentiger Siegermentalität auf den Platz geht.
Wenn du also die Motivation und Einstellung der Spieler lobst: Das ist etwas, das die Bayern seit Jahr und Tag aktiv fördern.

Für mich bleiben es billige Ausreden, sorry. Klopp hatte sich abgenutzt und sie wollten jemand Neues, Tuchel war pöse und gemein, Bosz motiviert zu wenig - wie schön, dass sich immer jemand anders als Ursache findet. Erspart die lästige "habe ich alles gegeben und mögliche gemacht?"-Frage.

Ich spreche überhaupt nicht von Ausreden. Natürlich muss sich jeder Spieler selbst hinterfragen. Logischerweise kann ich nicht jede Verantwortung abgeben und erwarten, dass andere Menschen meine Jobbegeisterung entfachen.
Wenn aber plötzlich in einer ganzen Abteilung die Mitarbeiter die erwünschte Einstellung vermissen lassen, muss man auf der Management-Ebene nunmal schauen, ob das einfach nur ein merkwürdiger Zufall ist, oder ob es tatsächlich Faktoren gibt, die sich auf die Mitarbeiter auswirken. Alles Andere wäre grob fahrlässig.


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