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Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA - 31.10.2000 => Zukunft (BVB)

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 12.10.2017, 19:28 (vor 2388 Tagen) @ dan09
bearbeitet von Rupo, Donnerstag, 12.10.2017, 19:38

Hi,
am 31.10.2017 jährt sich zum 17 Male die Geburt der Struktur Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
http://www.schwatzgelb.de/die-borussia-dortmund-gmbh-co-kgaa.html

In diesen 17 Jahren hat die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA verschiedenste Aufgaben gehabt und es ist auf einem Zeitstrahl mal ganz interessant diese zu beleuchten.

1. 1999 - 2004: Die Beschaffung liquider Mittel:
Der Kader der in den 90igern Jahren gebildet wurde war teuer. Die Rückholaktion der deutschen Spieler die in Italien kickten (Möller, Sammer, Reuter, Kohler, Riedle), dazu andere Stars. Das ganze mündete zwar in zwei deutsche Meisterschaften 95,96 und den Gewinn der CL97, aber man lebte von der Hand in den Mund. Niebaum ließ deshalb am 28.11.1999 die Mitglieder auf der JHV darüber abstimmen, diesem Konstrukt das ok zu geben.

Am 31.10.2000 kam es dann ersten Handelstag. Wie groß der Bedarf nach liquiden Mittel war in diesen Zeiten, macht die Verpfändung der Namensrechte an Gerling VOR dem Börsengang deutlich
http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/fussball-bvb-in-not-vereinsname-verpfaendet-keine-anleihe-von-schechter-1213358.html
http://www.sueddeutsche.de/sport/bundesliga-borussia-dortmund-verpfaendet-den-eigenen-namen-1.927192

Nach ca. 4 Jahren waren die rund 200 Mio DM weg und mit der ersten von mittlerweile fünf Kapitalerhöhungen am 16.09.2004 stieg ein Investor namens Florian Homm beim BVB ein und nahm mit rund 25% Anteile direkten Einfluss auf die operativen Geschäfte (den türkischen Waffenhändler unterschlagen wir an dieser Stelle mal). Homm ist seit 2017 wieder aktiv am Finanzmarkt, was das Engagement von BlackRock nochmals neu im Lichte erscheinen lässt.

Der Börsengang war einzig und alleine durch den Bedarf nach liguiden Mittel getrieben und man muss sich das bei Diskussion um andere Investoren bzw. Finanzierungsmethoden bei anderen Vereinen einmal bewusst machen, wie viel Geld in welch kurzer Zeit verbraucht wurde.

2. 2005 - 2008: Konsolidierung:
- Spielertransfererlöse an Albert Sahle verpfändet für 15 Mio DM
http://www.schwatzgelb.de/2031.html
- Kredit bei der Köln/Bonn Sparkasse
http://www.spiegel.de/sport/fussball/saisonetat-2004-2005-bvb-fehlen-angeblich-10-millionen-euro-a-342351.html
- Molsiris Ablösung
http://www.zeit.de/2005/11/borussia

nur um mal die großen drei zu nennen.
Thomas Treß hat dies in seinem Vortrag 'Finanzielle und bilanzielle Steuerung von Borussia Dortmund' vom 11.07.2017 auf den Seiten 10 bis 13 kompakt zusammen gefasst.
Google via: ifu rub 11_07_17_tress

hier war die Struktur der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA für das Überleben ein wesentlicher Faktor. Wäre der Verein als 'normaler Verein' geführt worden, wäre er sicherlich so nicht zu retten gewesen, mit dem Grad der Verschuldung. Wobei der finale Showdown am Montag den 14.03.2005 in der 'Event Terminal Halle' am Düsseldorfer Flughafen stattfand, mit dem grünen Licht der Molsiris Gläubiger für das Sanierungskonzept von Rölfspartner.

3. 2009 - Heute: Turn around und Ausbau der Finanzkraft:
Nach der mittlerweile fünften Kapitalerhöhung im August 2014
http://www.zeit.de/news/2014-09/09/fussball-bvb-kapitalerhoehung-bringt-wie-erwartet-114-millionen-euro-09213802
hat die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA endgültig finanzielle Stabilität erreicht, siehe auch Seite 18 der Treß Präsentation. Dabei ist besonders interessant, dass man zwei Kapitalerhöhung kurz hintereinander durchführen konnte in 2014, also sich sehr schnell hinter einander frisches Geld besorgen konnte. Ein Verein mit einem Hauptverantwortlichen Investor wird dies so höchst wahrscheinlich nicht gestemmt bekommen.

4. 2017 - Zukunft: Neue Kapitalquellen erschließen:
Wenn 50+1 fallen wird, wird die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA in einer guten Position sein. Man könnte den Investor entweder indirekt an der KGaA beteiligen lassen oder aber durch eine entsprechende Änderung der Aktienstruktur in eine andere Kapitalgesellschaft überführen, hier wäre dann wie beim Initialen Börsengang die Zustimmung auf der JHV erforderlich.

Fazit: Mit der im deutschen Profifußball einmaligen Struktur, verfügt der BVB seit nunmehr fast 17 Jahren über ein Finanzierungsinstrument mit Alleinstellungsmerkmal.

Beste Grüße,
Thomas


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