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Rechtspopulistischer Müll (Sonstiges)

Scherben, Kiel, Montag, 21.11.2016, 08:59 (vor 3302 Tagen) @ fredisgetränkekiste

Für mich nicht nachvollziehbar ist der Umstand diese Flüchtlinge zu Migranten, also Einwanderen zu machen, wie es durch die gerade gestarteten Verfahren zu Familiennachzug geschieht, und den hier lebenden Menschen zu erzählen, daß der Fachabeitermangel und die demografischen Probleme damit zu lösen seien.

Das stimmt doch vorne und hinten nicht.

Erstens nehmen wir momentan wahr, dass der Familiennachzug verhindert wird, wo es nur geht. Durch verschleppte Asylverfahren und durch offensichtlich falsche Entscheidungen, die erst später durch Gerichte korrigiert werden. Das ist unendlich pervers, wenn man bedenkt, wie elementar es ist, dass man mit seinen Liebsten in Frieden zusammenleben kann. Dieses Menschenrecht den Leuten zu versagen, nur damit hier eine politische Debatte nicht oder nur eingeschränkt geführt werden muss, tut einfach nur weh.

Zweitens bedeutet der Nachzug von Familien nicht, dass diese Leute dauerhaft zu Einwandern werden. Auf im Fall von Familien aus Syrien wird es so sein, dass ein guter Teil dann wieder zurückkehren wird, wenn im Heimatland Frieden herrscht. Dies ist aber auf absehbare Zeit nicht so. Deshalb muss man diesen Leuten jetzt nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern ihnen auch Perspektiven für die Zukunft aufzeigen. Dazu gehört, dass man ihnen auch die Möglichkeit bietet, über einen langen Zeitraum hier zu leben. Und zu arbeiten bzw. sich zu bilden. Insbesondere müssen die Kinder in die Schule und lernen. Das ist immer noch der beste Weg für Integration.

Drittens erzählst du bestenfalls die halbe Geschichte, wenn es um die Demographie geht. Es gab niemals das Bestreben, möglichst viele Einwanderer aus Asien und Afrika nach Deutschland zu holen, damit diese Leute hier das Problem der alternden Gesellschaft lösen. Wenn wir das gewollt hätten, hätten wir diese Leute auch ohne Krieg in Syrien, Afghanistan, Irak, Libyen, etc. nach Deutschland holen können. Und wir hätten das systematisch tun können, nach Bildungsstand und Potential. Die Geschichte ist eher andersherum zu erzählen: Wenn viele Leute auf der Flucht nach Deutschland kommen, versucht man, darin nicht nur eine Gefahr für das Sozialsystem und den gesellschaftlichen Zussamenhalt zu erkennen, sondern dem auch positive Effekte entgegenzustellen. Einer davon ist, dass es in gewissen Branchen, und nicht nur in hoch technisierten, schwierig war und ist, Arbeitnehmer zu finden. Und natürlich können solche Stellen auch durch Flüchtlinge eingenommen werden. Warum auch nicht? Wem ist geholfen, wenn es keinen Deutschen gibt, der den Job ausüben kann oder will?


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