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Wenn man keine Ahnung hat. (Sonstiges)

Fluegelflitzer, Göttingen, Sonntag, 09.10.2016, 15:49 (vor 3344 Tagen) @ AdamSmith

Hast du zu deiner Aussage zur Priviligiertheit seiner Wähler mal einen Beleg oder basiert das ausschließlich auf der Tatsache, dass der schwarze Süden überwältigend für Clinton gestimmt hat?

Die Aussage von Nate Silver, und anderen Demoskopen, deren Wahl-Modelle Demographie als stärksten Indikator angeben. Man kann sich auch einfach die Wahlergebnisse anschauen.

Demograhpie ist natürlich ein sehr spezifischer Indikator. Priviligiert heißt für mich in diesem Zusammenhang Einkommen. Und die Exit Polls zeigen, dass Leute mit hohem Einkommen (60k+) in so gut wie allen Staaten Clinton gewählt haben, während die Ergebnisse darunter gemischt mit Tendenz zu Sanders waren. Die Ergebnisse aus den Südstaaten dahingehend zu deuten, das die unterpriviligierte Basis Clinton will, ist abwegig. Das die Schwarzen in den Südstaaten Clinton gewählt haben, hat wohl eher weniger mit sozioökonomschischem Status und Policypreferenzen zu tun und mehr mit Clintons Verbundenheit zu Obama und führenden Black Caucus Mitgliedern sowie ihrem deutlich höheren Bekanntheitsgrad.

Ich habe aber Privilegiert in Klammern gesetzt, weil es ein schwieriger Begriff ist.
Auf der einen Seite sind die Berufsaussichten für viele junge Amerikaner nicht wirklich gut, was viel damit zusammenhängt, dass sich die wirtschaftliche Erholung fast ausschließlich an den Küsten konzentriert, das eine Universitätsausbildung unverschämt teuer geworden ist. Aber in der Summe halte ich den durchschnittlichen Studenten in Boulder CO, Austin TX oder Spokane WA für erheblich privilegierter als den Latino oder schwarzafrikaner, der Clinton in den Südstaaten unterstützt hat.

Also ja. In Yakima oder Benton hat Sanders übrigens auch nicht mehr Stimmen erhalten als in Spokane oder Bellingham.

Rolle des DNC

Selbst Sanders Führungsteam hat offen zugegeben, dass das DNC nicht für die Niederlage Sanders verantwortlich ist.

Habe ich auch nicht gesagt. Seine Kritik zu einzelnen Punkten hat Sanders aber deutlich gemacht und die Leaks der DNC Emails zeigen auch deutlich, dass er Recht hat.

Wahlrecht, Registrierung

Ist die Verantwortung der Bundesstaaten und der Parteien in den Bundesstaaten, da kann das DNC in Teilen Einfluss darauf nehmen, aber in Teilen auch nicht. Nur in wenigen Staaten haben die Demokraten genug Stimmen, um es alleine zu ändern. Im übrigen finde ich es legitim zu sagen, dass eine private Organisation festlegt, dass man nur über Personal-Angelegenheiten der Organisation entscheiden kann, wenn man am Tag X Mitglied war.

Vielleicht in einem Multiparteiensystem mit Verhältnisswahlrecht wie dem unserem. In einem präsidentiellen Zweiparteiensystem mit Winner-Take-All Modus ist dies aber extrem problematisch und wird zurecht von allen Seiten kritisiert.

Frontloading der Südstaaten

Ein ganz gefährlicher Begriff, da er Richtung dog whistle geht. Aber auch hier gilt, die Auswahl von Wahlterminen ist eine Mischung aus staatlichem Recht, den Parteien in den Staaten und dem DNC. Unabhängig davon ist es inhaltlich nicht haltbar. Siehe Zusammensetzung der demokratischen Wähler.

Aber auch faktisch, ausgewählte Staaten und der Stimmenvorsprung von Clinton
April 2015: Sandes gibt Kandidatur bekannt
01.20.2016: Vorwahlen beginnen in Iowa,
01.03.2016: Texas, Clinton +460.000 -DFW Metroplex Clinton +100.000, Houston +90.000. Dagegen Travis County (Austin) Sanders + 4.000.
08.03.2016: Mississippi, Clinton +150.000
15.03.2016: Florida, Clinton +550.000
19.04.2016: New York, Clinton +300.000 -vor allem im in den Counties rund um New York
07.06.2016: Kalifornien, Clinton +300.000 -vor allem in Südkalifornien
07.06.2016: New Jersey, Clinton +230.000 -vor allem im in den Counties rund um New York

Aber auch in Staaten, die Clinton nur knapp gewonnen hat, wie Illinois hat sie ihren Stimmenvorsprung in den Städten (demokratischen Hochburgen) geholt. In Staaten, die Sanders gewonnen hat, hat Clinton trotzdem ein massives Stimmen-Plus in den Städten geholt, etwa Wayne County (Detroit)

Was ist hier dein Argument? Sind Städter die besseren Demokraten?


Der Zeitplan stand schon früh fest, ich meine 2013. Genauso die Zuordnung der Wahlmännerstimmen in der demokratischen Vorwahl.

Das Sanders besser gegen Trump abschneiden würde

Nur mal so, es gab nicht eine Attacke der Republikaner gegen Sanders in der Zeit der Vorwahlen, während sich die Republikaner vor allem in ihrem Hass auf Clinton einig waren und das auch entsprechend kommuniziert haben. Es ist naiv zu glauben, Sanders wäre im Wahlkampf weniger hart angegangen als Clinton jetzt. Entsprechend würde ich solche Umfrage-Ergebnisse mit Vorsicht genießen.


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