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[Politik] TrumpGate (Sonstiges)

Alones, Samstag, 08.10.2016, 22:45 (vor 3345 Tagen) @ AdamSmith

Die Aussage so ist falsch. Nach allen derzeit eingesetzten Wahlsystemen hätte Clinton die Nominierung der Demokraten gewonnen. Dazu gab es im Frühsommer etliche Publikationen, nur Fringe- und Aluhut-Websites haben etwas anderes behauptet.

Ja, vermutlich hätte Clinton so oder so gewonnen. Ein fairer Wettkampf war das trotzdem nie. Oder warum ist Debbie Wasserman Schultz gleich noch einmal zurückgetreten (und natürlich sofort ins Clinton-Wahlkampfteam gewechselt)? Dann denke ich da noch an die Vorwahlen in Nevada oder auch New York, um nur mal zwei Beispiel zu nennen. Es gab unzuählige Unregelmäßigkeiten und die Demokraten haben alles Mögliche unternommen, um eine Kandidatur von Sanders zu verhindern. Sauber war das alles nicht und kann nicht nur auf Aluhüten-Websites nachgelesen werden.

Man könnte auch grundsätzlicher herangehen und die Frage stellen, was der unabhängige Bernie Sanders in den Vorwahlen der Demokraten verloren hat. Als Nicht-SPD-Mitglied kann ich auch keinen Anspruch darauf stellen, bei Urwahlen zu Spitzen-Kandidaten Mitsprache zu haben. Die bisher einzige Verbindnung von Sanders zur Demokratischen Partei ist, dass er mit hier im Senat zusammenarbeitet. Er ist vorher nie, und auch 2016 nie wirklich für die Partei tätig gewesen.

Sanders musste bei den Demokraten antreten, weil er ansonsten schlichtweg keine reelen Chancen auf das Präsidentenamt gehabt hätte. Sobald nicht das bestehende Zwei-Parteien-System in den USA geändert wird, wird sich daran auch nichts ändern.

Die Situation kann passieren, ist aber unwahrscheinlich. Ich empfehle auf Fivethirtyeight die diversen Wahlprognosen zu betrachten. Das Problem ist einfach, dass in einem geografisch so großen Land jedes Wahlsystem vor- und Nachteile hat.

Ich habe den Vorwahlkampf intensiv verfolgt und die Prognosen lagen nicht selten meilenweit daneben. Gerade bei dem Kandidaten Trump, der viele Protestwähler anspricht, halte ich nichts für ausgeschlossen. Viele wollen mit ihrer Stimme "denen da oben" einfach nur mal kräftig eins auswischen. Ähnlich wie bei uns in Deutschland mit der AfD. Die Leute stimmen im Grunde gegen ihre eigenen Interessen, weil es auch schon lange nicht mehr um Inhalte geht. Die Leute wollen es dem Establishment zeigen. Den Brexit hat auch niemand erwartet, und am Ende ist er doch gekommen. Alle Umfragen haben vorher ebenfalls ein anderes Ergebnis erwarten lassen. Alle, die Trump jetzt bereits abschreiben, könnten im November noch ihr blaues Wunder erleben.

Gerade aus europäischer Sicht halte ich einen US-Präsidenten, der vom Kreml erpressbar ist, da er seine Immobilien mit russischem Mafia-Geld finanziert hat für extrem gefährlich. Aber auch für die, vom Welthandel extrem abhängige deutsche Wirtschaft ist ein impulsiver, faschistischer Präsident Trump, der nicht die US-Interessen, sondern nur seine eigenen Interessen im Vordergrund sieht eine extreme Gefahr.

Aber eine US-Präsidenten, die u.a. vom saudischen Königshaus und der Wall Street erpressbar ist, ist soviel besser? Clinton als Präsidenten bedeutet Krieg. Trump bedeutet eine völlig zerstörte US-Wirtschaft und wahrscheinlich auch schwere soziale Unruhen. Ich kann da beiden Kandidaten nicht viel abgewinnen.

Clinton ist definitiv nicht das kleinere Übel sondern eine der geeignetsten Kandidaten, die je für die Präsidentschaft kandidiert haben. Von allen Kandidaten, die dieses Jahr in Frage kamen hätte mich nur Joe Biden mehr überzeugt - oder eine dritte Amtszeit Obamas, was nicht möglich ist.

Die Meinung sei dir zugestanden. Ich halte Clinton hingegen für eine fürchterliche Kandidaten, die die Interessen des Militärs, der Wall Street und ihrer eigenen Foundation vertritt. Die Frau ist hochgradig korrupt und eine Gefahr für den Frieden in der Welt. Sanders wäre eine Chance gewesen, aber auch er hat sich Clinton mittlerweile völlig unterworfen. Andere aussichtsreiche Kandidaten sehe ich im Moment nicht.


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