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Trump kündigt Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte an (Politik)

Ulrich, Dienstag, 11.02.2025, 06:32 (vor 307 Tagen) @ Chappi1991

Ganz davon abgesehen, dass die EU bei der Erzeugung von Primäraluminium global gesehen keine so große Rolle spielt, sind da andere Länder für die USA viel wichtiger.


Ich weiß nicht, ob rationale Erwägungen da eine Rolle spielen. Wenn ich es richtig verstanden habe, haben die USA beim Primäraluminium selbst nur sehr begrenzte Produktionskapazitäten, um den Schutz der eigenen Industrie geht es hier also wohl nicht.


Natürlich geht es nicht darum. Trump ist aber viel zu einfältig, um da irgendwelche tieferen Zusammenhänge zu verstehen. Dem geht einfach einer ab, wenn er Zölle verhängen kann. Wenn es um Steuern geht, kürzen die Reps gerne. Heißen die Steuern Zölle, ist es was anderes.

Gerade Donald Trump scheint wohl eine echte Obsession für Zölle zu haben. Er hatte im Wahlkampf weitere Steuererleichterungen, natürlich vor allem für sehr gut Verdienende, angekündigt. Die Zölle sieht er als Möglichkeit, Einnahmen zu generieren, um die dann fehlenden Mittel zu kompensieren. Zudem plant er wohl die Einführung einer bundesweiten Mehrwertsteuer.

Er scheint nicht zu verstehen, dass er so die Inflation im eigenen Land wieder in die Höhe treibt. Durch Corona und dann durch den Ukrainekrieg verursachte hohe Inflationsraten waren aber ein wesentlicher Grund für die Unzufriedenheit mit der Biden-Regierung. Er könnte in die gleiche Situation kommen. Spätestens dann, wenn wieder steigende Inflationsraten auch höhere Lohnforderungen verursachen, dürfte die FED auch wieder die Leitzinsen erhöhen.


Ich habe vor Ewigkeiten mal was über Reagan gelesen. Der hat auch Importzölle auf Stahl erhöht, um die heimische Stahlwirtschaft zu schützen. Man kam zu dem Ergebnis, dass es für die US-Wirtschaft und Arbeitsmarkt kontraproduktiv war, weil man Produkte weiter hinten in der Produktionskette dadurch stark verteuerte und nicht mehr konkurrenzfähig war.

Die US-Stahlindustrie galt spätestens in der Zeit nach Reagan als nur noch bedingt wettbewerbsfähig. Man hat viel zu wenig investiert. Man war vor der ausländischen Konkurrenz geschützt, der Wettbewerb fiel weg. Wieso sollte man da in neue Anlagen investieren? Durch die Zölle auf Importstahl konnte man die eigenen Produkte auf dem US-Markt zu höheren Preisen absetzen, man musste nur ein klein wenig billiger als die ausländische Konkurrenz sein. Die Zölle haben also in der Tat dazu geführt, dass sich die Rahmenbedingungen für die Stahlabnehmer in den USA deutlich verschlechterten.

Auch abseits der Zölle muss man sich vom Gedanken lösen, dass Donald Trump ein "Dealmaker" ist. Das war er nie, das ist er nicht und das wird er nicht sein. Im Nahen Osten beispielsweise kann man beobachten, wie er durch seine irrwitzige Aussage, die USA würden den Gazastreifen übernehmen und die Bevölkerung dort würde nach Jordanien und Ägypten abgeschoben, massive Unruhe in der Region schürt. Der Mann ist einfach nur ein irrer maligner Narzisst, der sich spätestens seit seiner Wiederwahl in Allmachtsfantasien ergeht.


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