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Verlierermentalität (Spieltage)

Invis, Sonntag, 16.04.2023, 11:12 (vor 979 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Auch nach einer Nacht drüber schlafen fällt mir nix anderes dazu ein. Wir haben einfach eine Verlierermentalität angenommen und sind schon deshalb nicht in der Lage aus den Möglichkeiten, die sich bieten, Kapital zu schlagen

Das fängt schon beim ganz grundsätzlichen an. Immer sind es Dinge die außerhalb der eigenen Verantwortung liegen, die der Grund für Misserfolge sind. Im letzten Jahr waren es die Verletzungen, die Erfolge angeblich unmöglich gemacht haben. Wenn es die nicht sind, dann sind es die Gegner, gegen die man halt nix ausrichten kann, weil sie einfach mehr Geld haben. Ist einfach so, kann man nix machen.
Und wenn das alles nicht zieht dann liegt es daran, dass ein guter Spieler gegangen ist und man sich wieder im "Umbruch" befindet und man dem ganzen halt Zeit geben müsse.

Das einzige was bleibt: man hat immer eine Ausrede in der Hinterhand. Man wird nicht Meister? Bayern hat zu viel Geld. Man fliegt aus der CL? Chelsea hat zu viel Geld. Man fliegt aus dem Pokal? Leipzig hat nen Farmteam. Und diese ganzen Geschichten werden im Umfeld auch einfach aufgenommen und als unumstößliche Wahrheit akzeptiert. Stimmt das alles? Natürlich. Verringert das die Chancen auf eigenen Erfolg? Klar. Sollte man es nach den Spielen als Ausrede anbringen? Nein, weil man damit genau diese Verlierermentalität heranzüchtet.

Wie viele gute Spiele hatten wir dieser Saison? Also wirklich gute, in denen man von Anfang bis Ende überzeugt von der Leistung war? 2? Warum gibt es da keinen Aufschrei? Wir buttern unfassbar viel Geld rein, wollen sowas wie der "zweite Leuchtturm" der Liga sein aber kriegen nicht mehr als 2-3 gute Spiele in einer Saison hin und verlassen uns sonst auf die individuelle Klasse einiger Spieler? Und IMMER gibt es eine Ausrede dafür. Die Verletzungen. In der Rückrunde spielt man weitestgehend mit dem Kader den man geholt hat. Ausfälle gab es aber man kriegt trotzdem kein gescheites Spiel auf die Kette. Die Gegner. Bayern ist so schlagbar wie seit Kovac nicht mehr und selbst da lassen wir uns deklassieren. Wir verlieren da nicht nur, wir gehen völlig unter. Naja ist halt so, mehr Geld.
Chelsea gewinnt gefühlt kein Spiel dieses Jahr, aber wir sind spielerisch so gut wir chancenlos und können von Glück sagen dass es am Ende nur 2:1 ausging. Naja die haben halt mehr Geld, kann man nix machen.
Leipzig kommt absolut angeschlagen an und wir lassen uns dermaßen niederknüppeln, dass es echt ein Wunder ist, dass wir da nicht mit einem 5:0 nach Hause fahren.

Und nach all diesen Spielen und Ergebnissen und den 2 guten Spielen in einer Saison schwingt im Umfeld und auch hier immer noch dieses "was erwartet ihr denn, die anderen haben halt mehr Geld" mit. Wir haben uns doch irgendwie auf Platz 2 gerumpelt, warum reicht euch das denn nicht? Und dann gibt man gegen 10 Stuttgarter ein 2:0 in einer Art und Weise aus der Hand, die absolut unfassbar ist und SELBST DANN kommen noch diese Stimmen hoch "ja das passiert halt in einer Saison mal", "keine Mannschaft gewinnt alle Spiele". Das ist derart tief eingepflanzt, das kriegt man selbst mit so einer absoluten Drecksleistung nicht aus den Köpfen, dass dieses Gerumpel absolut unumgänglich ist. Wir haben einfach die absolute Verlierermentalität.

Es kann einfach nicht sein, dass man sich mit so einer Saison zufrieden gibt. Dass das irgendwie ok sein könnte, wie diese Saison verlaufen ist. Wenn man diese ganz grundsätzliche Einstellung nicht hat, wie soll man dann überhaupt anfangen irgendwas gewinnen zu wollen? Diese Denke muss aus den Köpfen raus.

Wir spielen den Großteil der Saison Rumpelfußbal, sagt einfach wie es ist!
Wir spielen taktisch teilweise hanebüchen.
Wir machen nicht im Ansatz das aus unseren Möglichkeiten, was wir tun könnten.

Woran es liegt? Am Trainer? Kann sein, zumindest hat er bisher noch nicht vom Gegenteil überzeugt? An den Spielern? Bestimmt, aber die hat man ja geholt. Die Mannschaft wurde mittlerweile mehrfach "ausgetauscht". Dann holt halt bessere Spieler; genug Geld haut man ja jedes Jahr dafür raus. Für 6-7 Mio im Jahr findet man bestimmt auch einen Spieler, der ähnliche Scrorer wie Reus liefert, aber dafür nicht in der entscheidenden Saisonphase den Kopf hängen lässt. Das Stichwort in der Betreff Zeile passt da auch ganz gut. Für das Gehalt von Guerreiro findet man bestimmt auch einen Spieler, der nicht nur in 4-5 Spielen in der Saison seinen Zauberfuß auspackt und ansonsten sinnlos Räume offen lässt.

Aber ganz am Anfang: stellt einfach mal fest, dass dieser Fußball den wir hier das ganze Jahr sehen, nicht das ist, was man erwarten kann.


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