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Eine Nacht drüber geschlafen - noch immer sauer (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 22.10.2020, 00:40 (vor 1282 Tagen) @ Philipp54
bearbeitet von Will Kane, Donnerstag, 22.10.2020, 00:45

Das könnten wir uns überhaupt nicht leisten. Wir hätten dann Kaderfüller wie Castro oder Toprak müssten uns eher Richtung Platz 4 orientieren.

Das System mit jungen „Supertalenten“ haben wir ja nicht erfunden. Leverkusen, Gladbach und Leipzig versucht das auf ihrer Ebene ja auch. Und aktuell auch die Bayern.
Warum? Weil man solche Ausnahmespieler nicht kaufen kann. Bayern vielleicht schon, wir und der Rest nicht.


Der Unterschied zu Bayern ist, dass die Münchner diese Talente als langfristige Verstärkung der eigenen Mannschaft sehen.

Sie werden geholt, um zu bleiben. Wenn sie sich entsprechend bewähren.

Unsere Talente oder die der anderen Clubs werden nur für eine relativ kurze Zeitspanne geholt, in der sie sich ins Schaufenster stellen sollen und können. Um dann mit hohem Gewinn verkauft zu werden.

Das hat schon erheblichen Einfluss auf die Strukturen eines Teams.

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Vollkommen richtig.

Nur, wie will man diese Ausnahmespieler halten?
Wenn Sancho anfangs nach England flog, kam mir außer einer Ausstiegsklausel ein Auslieferungsvertrag in den Kopf.
Noch nicht mal das Eigengewächs Götze konnte man überzeugen, zu bleiben.

Ist ja auch ein ganz altes Problem
Klopp/Liverpool: Hier werden mir wenigstens nicht jedes Jahr die besten Spieler weggekauft, sinngemäß

Man wird diese Ausnahmespieler nicht halten können und man will sie auch gar nicht halten.

Wir profitieren von diesen Spielern in zweierlei Hinsicht.

Zum einen durch ihre Leistungen, die uns in der Liga im CL-Bereich halten und im internationalen Ranking unter den Clubs irgendwo zwischen Platz 10 und 15. Was uns die Attraktivität für sehr junge Toptalente erhält und den Geldfluss sicherstellt. Dass die Leistungen dieser Spieler naturgemäß auch schwanken, ist als Risiko miteinkalkuliert.

Zum anderen durch die hohen Erlöse, die wir für diese Spieler erzielen. Denn diese sind notwendig, um die Mannschaft insgesamt mit einem den Zielen gemäßen Kader finanzieren zu können.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Erfahrung aus der zweiten Tuchelsaison entscheidenden Einfluss auf die strategische Entscheidung der Clubführung hatte, zu einem Club der internationalen Toptalente zu werden, die entwickelt und ins Schaufenster gestellt werden.

Aki und Co haben einerseits zum wiederholten Maße deutlich aufgezeigt bekommen, dass man herausragende Spieler nicht halten kann. Auch wenn es sich um etablierte Spieler handelt, die schon länger dabei waren. Gündogans Abgang war zwar seit längerem geplant, aber mit Hummels und Mkhitaryan (der in seiner letzten Saison bei uns ein Topspieler war) hatte man nicht unbedingt gerechnet. Zwar hat man eine schöne Stange Geld für diese Spieler bekommen, aber andererseits ist das Vorhaben, dieses Geld in bereits etablierte Spieler als Ersatz zu investieren, schlicht daneben gegangen. Folgerichtig wurde die erneute CL-Qualifikation nur um Haaresbreite mit Ach und Krach geschafft.

Nach meiner Einschätzung war der Schritt der Clubführung weg vom Versuch, mit etablierten Spielern das Niveau zu halten hin zum attraktiven Club für Toptalente ein logischer. Und man wird von Beginn an Risiken wie Fehlgriffe bei den Talenten miteinkalkuliert haben. Und auch die Gewissheit, dass man so zwar das Niveau halten, aber nicht in einem Maße steigern kann, um einen Meistertitel zu erlangen oder einmal wieder in ein CL-Finale zu gelangen. Ausgeschlossen ist das natürlich nicht, aber da muss schon sehr, sehr viel zusammenkommen.

Aki gibt auch öffentlich nicht mehr den Bayernärgerer. Auch das wohl eine Einsicht in die Realitäten. Was nicht heißt, dass man nicht gerne einmal wieder gegen Bayern ein Spiel gewinnen will oder in ein Viertelfinale, vielleicht sogar Halbfinale der CL kommen oder den DFB-Pokal holen will. Was wichtig ist, um die Strahlkraft auf die jungen internationalen Toptalente aufrecht zu erhalten. Und um Leipzig einigermaßen auf Distanz halten zu können. Denn die rücken immer näher an uns heran.

Man benötigt für diesen Spagat natürlich auch einen Trainer, der diese Talente so entwickeln kann wie gewünscht und erforderlich. Was auch und gerade bedeutet, diesen jungen Spielern nicht nur Einsatzzeiten zu geben, sondern sie in der Bundesliga und auch in der CL auch gegen große Gegner in der Startelf zu bringen. Schwankungen miteingeschlossen. Und der immer wieder die Spieler einbaut, die man ihm vorsetzt, obwohl er vielleicht lieber ganz andere Spieler hätte. Und diesbezüglich auch keinen Terz macht.

Was für mich einer der Gründe ist, warum Favre geholt wurde und warum er nach wie vor Trainer des BVB ist.


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