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Der Lazio Rom - BVB - Analysethread (BVB)

Nietzsche, Dienstag, 20.10.2020, 23:26 (vor 1278 Tagen) @ Didi

Wir reisen da heute mit wirklich beinahe dem letzten Aufgebot hin. Hitz als Ersatztorwar, Piszczek ohne Spielpraxis, Delaney auf neuer Position. Bellingham ist 17, Witsel, Haaland und Meunier mit 5 Spielen in 12 Tagen. Eigentlich nur Sancho und Hummels einigermassen im Rhythmus und ausgeruht.

Jepp, unsere Ausgangssituation war wirklich nicht besonders gut. Das sollte man schon beachten!

Insgesamt unter schwierigen Umständen heute sicher nicht die Sterne vom Himmel gespielt. Ob man dieses Spiel dann in Anbetracht der Umstände nun kategorisch in den Topf mit den Auftritten bei Inter, Atletico oder Paris schmeissen muss?

Ja, kann man. Und zwar nicht vom Ergebnis her, sondern von der Herangehensweise. Man kann verlieren, man kann deutlich schlechter sein und man kann schlimme Fehler machen. Das alles kommt halt vor.
Aber zum wiederholten Mal mental sehr schwach zu sein, obwohl man fußballerisch hoch talentiert ist, kann man kritisieren. Zumal seit Favres Arbeitsbeginn bei uns keinerlei Entwicklung zu sehen ist.
In dieser Hinsicht darf man das Spiel durchaus so einordnen.

Und welche Niederlage wäre eigentlich theoretisch denkbar, die Lucien Favre und seine angeblich ja nicht kompatible Spielidee, die uns nur Torrekorde einbringt, nicht ins Schussfeld gerieten liesse? Ist das irgendwie alles eine Überkompensation nach den Klopp-Jahren, wo der Trainer ja selbst auf Platz 18 nach 16 Spieltagen nicht kritisiert werden durfte?

Wenn man das Gefühl hat, dass unsere Jungs alles rausgehauen haben und
- der Gegner einfach besser war
- der Gegner einfach richtig viel Glück hatte
- der Schiri uns bescheisst.
Das wäre akzeptabel.

Wir starten da schon sehr angeschlagen, sind dann verunsichert und schlecht, stemmen uns in der zweiten Halbzeit dagegen, um dann beim einzigen Konter von Lazio den Genickbruch zu kassieren.

Ja, das war schade. Das Aufbäumen war wirklich gut. Das Schlimme daran ist, dass man sieht, wie gut wir eigentlich sein können. Wieso fangen wir Spiele nicht so an? Wieso braucht es erst einen Rückstand?

Könnte man hinnehmen. Gruppenphase, in die Hände spucken, einfach weiter machen. Am Samstag die Blauen weghauen. Könnte man machen.

Sollte man hinnehmen und dann genau so!

Stattdessen so vieles, aber sicher nicht "wir halten treu und fest zusammen."

Zusammenhalt heißt ja nicht, dass man nichts sagen darf.

Meister der Selbstzerfleischung und Aki und sein Berater Sammer würden gut daran tun, der Mannschaft mal das Trainer-Alibi zu nehmen. Entweder wechseln oder stärken. Aber was da seit September 2019 läuft, ist sicher kein Zustand, der weiterhilft.

So schlimm ist es doch überhaupt nicht. Ich fand das heute sogar recht zivil. Klar war die Enttäuschung bei Vielen groß, aber die Ausfälle hielten sich doch sehr in Grenzen.

Und ich weiss auch nicht, was das aus Gesamtoptik genau bringen soll, wenn gefühlt 70% der User (inkl. Twitter) eigentlich nur auf einen schwachen Start warten, um dann wieder auf den Trainer zu schiessen.

Du darfst doch nicht auf Twitter gucken, Mensch! Da bist aber auch selber Schuld. ;-)

Früher wurde hier noch über die fiesen Schiris, die unfairen Gegner und das Pech gejammert, heute schiessen wir uns einfach selber über den Haufen und ob Lazio nun 45 Minuten nur Zeit spielt oder nicht, ist doch scheissegal - wir stellen ja Lucien an die Wand. Während Sevilla auch nach 10 Jahren noch Reflexe auslöst.

Naja, es ist aber auch keine positive Entwicklung zu sehen. Das kann schon frustrieren, wenn man noch hofft.

Sagt es mir einer, was soll das genau bringen? Also diese konsequente Selbstzerfleischung, dieses Hungern nach Erfolg ohne jegliche Frustrationstoleranz, dieses Narrativ, dass bei jeder erdenklichen Niederlage einfach nur der Trainer und seine Spielidee schuld sind, ganz egal, was da im Detail läuft?

Wie oben schon gesagt, es gibt eben ein Muster, an dem sich nichts ändert, Stichwort Geduld, müde spielen, Passivität usw.
Die Frage ist ja die:
Holen wir mit dem Ansatz wirklich das Optimum raus? Und wenn man das verneint, dann ist das eben auf Dauer sehr nervig.

Ich bin ja der Meinung, dass man sich schon jetzt damit abfinden sollte, dass in dieser Saison alles genauso laufen wird, wie es in den letzten beiden Jahren war. Es spricht nämlich nichts dafür, dass es viel besser oder schlechter oder anders werden wird.

Und am Saisonende verabschieden wir Favre herzlich und freundlich und gucken mal, ob uns eine Veränderung auf der Trainerbank nicht gut tun könnte.


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