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Verbrannte Erde (BVB)

Nietzsche, Mittwoch, 21.10.2020, 01:44 (vor 1277 Tagen) @ bambam191279

Denn das was sich da gerade in den ersten 30 Minuten abgespielt hat war quasi Arbeitsverweigerung und hatte mit Fussball spielen wenig zu tun.

Wenn das Personal auf seine Führungskraft gehört hat, so wurde ihr untersagt Zweikämpfe zu führen, dem Gegner hinterher zu sprinten, den Gegner zu stören und auf dem Weg zum Tor sollte man tunlichst unterlassen schneller als Schrittgeschwindigkeit zu laufen.
Wenn das die Vorgaben des Trainers waren, dann Prost Mahlzeit.

Das rettet Dich aber nicht vor dem Argument. Wenn der Trainer etwas ganz anderes vorgibt, die Mannschaft das aber wiederholt einfach nicht umsetzt, dann hat der Trainer ganz genauso als Führungsperson versagt.
Es ist ganz egal, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, das Argument zieht.

Ich denke aber, dass es weder eine Arbeitsverweigerung gibt, noch dass der Plan des Trainers vorgab, nicht in die Zweikämpfe zu kommen. Wäre eins von diesen Dingen der Fall, wäre Favre schon lange nicht mehr Trainer.

Der Grund ist wahrscheinlich der, dass der fußballerische Ansatz von Favre einfach nicht mehr so funktioniert, wie er es lange Zeit tat. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren ist richtig viel passiert. Wir hatten daran sogar einen sehr großen Anteil. Immerhin haben wir durch unsere taktische Überlegenheit unter Klopp das Monster Bayern München erschaffen (oder dessen Erschaffung deutlich provoziert).

Jetzt sind wir wieder mit einer Idee unterwegs, die überholt ist, die aber wegen unserer großen individuellen Klasse trotzdem oft funktioniert. Allerdings werden uns auch regelmäßig auf genau die gleiche Weise die Grenzen dieser Idee aufgezeigt.

Traurigerweise schließen wir niemals daraus, dass die Grundidee schlecht ist, sondern immer nur, dass wir in den betreffenden Spielen die Idee einfach nur nicht gut genug umgesetzt haben.

Was es für uns auch so schwer macht ist, dass die Kleinen immer seltener gegen die Großen gewinnen. Das heißt, als Großer gewinnst du in der Regel auch dann, wenn du nicht besonders gut spielst. Dadurch sieht auch eine schlechte Idee viel besser aus, als sie eigentlich ist.

Wer so gute Spieler hat wie wir, der kommt eben auch mit Fußball von vorgestern ziemlich weit.

Ich will das jetzt gar nicht als Meckerei verstanden wissen, sondern einfach nur als ein Erklärungsversuch, wieso das bei uns so aussieht, wie es eben aussieht.
Bevor jetzt wieder zig Leute anfangen mich persönlich anzugehen: Es muss ja eine Erklärung dafür geben, weshalb wir immer wieder die gleiche Art von schlechten Spielen sehen. Wenn also die Mannschaft nicht gegen den Trainer spielt (was ich nicht glaube!) und der Trainer nicht so einen Auftritt anordnet (was ich auch nicht glaube!), dann braucht man eben eine andere Erklärung. Und das ist meine Theorie dazu.

Ich halte das für stichhaltiger als Spielern einen schlechten Charakter oder mangelnde Berufsauffassung vorzuwerfen. Die Jungs machen auf mich einfach nicht den Eindruck, dass sie so drauf sind.
Naja, und dann bleibt eben nur noch das, was ich oben geschrieben habe.


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