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Neu auf schwatzgelb.de: Die Nebelkerze Dembélé (BVB)

Nolte, Donnerstag, 06.12.2018, 17:59 (vor 1968 Tagen) @ Voomy

Weil die Gesellschaft sich ja nicht erst jetzt ändert. Sozialisierungen verändern sich seit Jahren. Am stärksten wohl seit den 68ern, in den 70ern, 80ern. Gleichberechtigung war ja in den 90ern weit weniger Thema als dass es das heute ist, dafür war es das in den 70ern durchaus. Es gab signifikante Brüche mit der Gesellschaft und dem Frauenbild. Trotzdem gab es in den folgenden Generationen, in denen deutlich deutlich mehr Frauen studiert haben, nie einen bemerkbaren Boom in den MINT-Fächern. Also obwohl seit den 70ern die Grundlagen für den Zugang in diese Berufe verbessert werden, gab es nie einen natürlichen Drang, dass Frauen in diese Fächer gegangen sind.

Stattdessen war mit der Steigerung der Zahl von Frauen an Universitäten stets der Sozialbereich stärker vertreten. Pädagogik, Lehrer, jetzt, wie du auch sagst, Marketing. Während sich das Land und die Gesellschaft also in den letzten 50 Jahren grundlegend verändert haben, besonders für Frauen, gab es trotz all der Phasen nie eine signifikante Veränderung in den MINT-Berufen.

Zu Beginn dieser Veränderungen war die klassische Frauenrolle diejenige der "Hüterin", sie sollte sich um Andere kümmern (um ihre Eltern, ihre Kinder, ihren von der Arbeit geschlauchten Mann). Das war das Frauenbild. Es ist fast zwangsläufig, dass im Zuge der "Emanzipation", in der Frauen vermehrt in Berufe und Universitäten stießen, dieses Bild nicht ganz verschwand. Herrje, es ist doch auch heute noch extrem präsent - Frauen leisten auch heute noch den weitaus größten Teil unbezahlter Fürsorgearbeit, auch wenn sie voll berufstätig sind. Machen die das alles freiwillig, weil sie im Job noch nicht voll ausgelastet sind?

Aber gut, bringen wir mal etwas Fleisch in die Diskussion:
ourworldindata.org/biology-pay-gap#it-s-about-personality

"Blau and Kahn point out that, yes, researchers have found statistical differences between men and women that are important in the context of labor-market outcomes. For example, studies have found statistical gender differences in 'people skills' (i.e. ability to listen, communicate, and relate to others). Similarly, experimental studies have found that women more often avoid salary negotiations, and they often show particular predisposition to accept and receive requests for tasks with low promotability. But are the origins of these differences mainly biological or are they social? And are they strong enough to explain pay gaps?

The available evidence here suggests these factors can only explain a relatively small fraction of the observed differences in wages. And they are anyway far from being purely biological – preferences and skills are highly malleable and 'gendering' begins early in life."


Und um den Bogen zu heute zu machen: Wenn wir mal beim Marketing bleiben. Die jungen Frauen, die heute in den oberen Hierarchien der Start-Ups für Marketing stehen, haben zumeist nie irgendwas in die Richtung studiert. Das sind Quereinsteiger aus den verschiedensten Branchen. Diesen Faktor sollte man auch nicht vergessen: Es ist heute nicht mehr nötig, an einer Businessschool gewesen zu sein oder einen Marketing-Abschluss zu haben, um in diesen Branchen erfolgreich zu sein. Warum also mit Mathe rumärgern, wenn ich auch so an meinen Wunschberuf komme? Das betrifft Frauen und Männer im gleichen Maße.

Was das jetzt mit dem Thema zu tun hat, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht im Geringsten.


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