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Neu auf schwatzgelb.de: Die Nebelkerze Dembélé (BVB)

Nolte, Dienstag, 04.12.2018, 13:49 (vor 1969 Tagen) @ Weeman
bearbeitet von Nolte, Dienstag, 04.12.2018, 13:55

Es gibt durchaus Statistiken, die von 30% oder gar 50% falscher Anschuldigen sprechen.


Dann hätte ich gerne mal die Quellen zu diesen Statistiken von dir.
Zu dem anderen Teil schreibe ich lieber nichts.

Eine Studie in Bayern aus dem Jahr 2005, angefordert vom Innenministerium:
https ://www. polizei.bayern.de/content/4/3/7/vergewaltigung_und_sexuelle_n_tigung_in_bayern_bpfi.pdf
(zwei Leerzeichen in den Link eingefügt, ohne ging es irgendwie nicht)

Ab S.176

Von allen Vorgängen, die sich für die Polizei im Jahr 2000 zunächst als Vergewaltigung oder sexuelle Nötigung dargestellt haben, wurden nur 7,4 Prozent als Vortäuschen einer Straftat oder falsche Verdächtigung in der PKS registriert. Mit wenigen Ausnahmen handelte es sich um Fälle mit eindeutiger Beweislage im Hinblick auf diese Straftaten.

Das Problem ist, dass sich wahre Zahlen nicht einfach finden lassen und die Dunkelziffer nur geschätzt werden kann.

Alle Sachbearbeiter von Sexualdelikten sind sich einig, dass deutlich mehr als die Hälfte der angezeigten Sexualstraftaten vorgetäuscht werden. Viele angezeigte Fälle lassen zwar die Vermutung einer Vortäuschung bzw. falschen Verdächtigung zu, berechtigen jedoch nicht zu einer entsprechenden Anzeige. (S. 177)

So auch hier:
ostsee-zeitung.de/Mecklenburg/Rostock/Acht-von-zehn-Vergewaltigungen-sind-vorgetaeuscht

Kurzfassung: Bei ca. 5-10% aller angezeigten Fälle von Vergewaltigung oder sexueller Nötigung kann der Nachweis erbracht werden, dass die Tat erfunden oder vorgetäuscht war. Dass die wahre Zahl der Fälle höher ist, also eine Dunkelziffer besteht, ist offensichtlich. Wie hoch die liegt, beruht jedoch auf Schätzungen, deren Plausibilität ich schwer zu beurteilen finde. Denn oft genug habe ich auch schon von Fällen gehört, in denen Frauen von Seiten der Polizei erst einmal gar nicht geglaubt wurde. (Die Quote von 20-25% Verurteilungen nach Anzeige ist vermutlich auch signifikant niedriger als die Anzahl tatsächlicher Fälle)

Insgesamt ist das für mich eines der am schwierigsten einzuschätzenden gesellschaftlichen Themen heutzutage.

PS: Gerade im Zuge des Blasey Ford / Kavanaugh-Falles habe ich sowohl in englisch- als auch deutschsprachigen Artikeln oft gelesen, dass "nur" 2-10% aller Anzeigen vorsätzlich falsch seien. Zum Beleg wird dann auf eine Reihe von Studien verwiesen, die zu Ergebnissen in diesem Bereich kommen. Problematisch ist hierbei leider, dass in all diesen Studien (die ich gefunden habe) klar darauf verwiesen wird, dass sich diese Zahlen auf die Fälle beziehen, in denen die Falschaussage eindeutig nachgewiesen wurde. Auf die mögliche Dunkelziffer gingen die Artikel dagegen selten bis nie ein - zumindest die, die ich gelesen habe.


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