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Wir sind wieder im Normalzustand (BVB)

dan09, Donnerstag, 04.08.2016, 20:02 (vor 2822 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

So sieht mein "nüchternes" Fazit aus. Ich bin als BVB-Fan praktisch in den 90ern aufgewachsen und seien wir ehrlich, gab es damals schon die "kitschig" verklärte Romantik auch in Bezug auf unsere Spieler?

Fußball-Romantik verströmte für mich immer der Verein, seine Historie, grandiose Momente die man erlebt hat und in allererste Linie einfach die BVB-Fans die man an den unmöglichsten Orten der Welt trifft. Klar ist mir auch nicht automatisch jeder BVB-Fan sympatisch. Aber ich finde dass unseren Anhang (zumindest den harten Kern) doch etwas sehr spezielles verbindet. Positive Verrücktheit, Besessenheit vom Fußball, diese einzigartige Atmosphäre in unserem Stadion. Mit letzterem meine ich noch nicht Mal die Akustik, sondern vielmehr die Leute die man persönlich trifft. Ob mit Tageskarte oder bei einer Dauerkarte "die alten Bekannten" (welche man aber auch nur hier trifft), die Leute die man auf der Anreise trifft, am Bierstand...eben die Borussenfamilie. Klar gibt es da auch arrogante Affen, aggressive Leute für die man sich schämt oder welche die einem subjektiv vollkommen unsympathisch sind. Aber einfach ein unglaubliches Groß der Fans eint doch etwas. Eine gewisse Bodenständigkeit, emotional bei der Sache, Fußballverstand. Borussia ist einfach kein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung, sondern Teil der eigenen DNA. Schön zu beobachten war das ja gerade vor nunmehr 11 Jahren. Da kamen unruhige Zeiten, die Fans sind aber trotzdem geblieben. Es gibt weißgott genug Vereine mit sogenannten Erfolgsfans (wie ich das Wort hasse) welche recht schnell eine hübsche Braut finden wenn es mit der "Alten" nicht mehr so recht läuft.

Ich fühle mich durchaus von dir als einer dieser "Realisten" und "Rationellen" angesprochen. Weil das (mittlerweile) einfach meine Einstellung zu den Spielern oder teils auch Offiziellen des Vereins ist. Hier komme ich wieder zurück zum Anfang, was hat sich denn hier wirklich im Gegensatz zu vor 20 Jahren geändert? Uns hätten in den 90ern auch ein Großteil des Kaders verlassen, wenn wir sie nicht mit harten DM vom Bleiben überzeugt hätten. Ich kann mich noch gut an dieses ekelhafte Sportbild-Cover mit Sammer, Reuter und Freund in Bayerntrikots erinnern. Und auch damals gab es zuhauf Situationen wo Spieler verpflichtet wurden wo ich mich tierisch aufgeregt habe...Lehmann, Bobic, Barbarez - Unsympathen vor dem Herrn! Da gab es immer welche, die einem wirklich am Herzen lagen, das war aber auch nie das gesamte Team. Die Perversion dessen war ja letztlich die Meistermannschaft 2002. Rationell betrachtet weitesgehend eine Söldnertruppe.
Wir lebten unter Kloppo einfach in einer Blase, der Verein förderte bewusst die Romantisierung unseres Kaders. Letztlich muss man sich hier aber auch eingestehen, dass Fußballer schon seit gefühlten Ewigkeiten eben von Erfolg und Geld getrieben sind. Siggi Held ging lieber nach Offenbach, Tilkowski zur Eintracht, Libuda zurück zu den Hässlichen und Assauer zu Werder...das waren alles Stützen unserer Helden von 1966.


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